Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Gruppe; die Gefangenenzahl stieg auf 200 Mann, sechs kleinkalibrige Geschütze wurden er¬ 
beutet. Das Gros der Feinde war am Morgen abgezogen. Als um 4Uhr nachmittags eine 
Kaiserjägerkompagnie herankam, war die Scharte schon im festen Besitz der Rainer. 
Der Brigadier ordnete die Sammlung des IV. Bataillons bis auf die 13. und >die halbe 
Maschinengewehrkompagnie IV in Pluzne an, wohin der Abstieg im Lause der Nacht erfolgte. 
29.1ö. Am 10 Uhr vormittags des 29. würbe auch die Besatzung der Prevalla-Scharte abberufen 
und traf abends beim IV. Bataillon in Saga ein. Die Maschinengewehrkompagnien mußten 
39.19. in Pluzne ihre Tragtiere erwarten und vereinigten sich erst am 39. mit dem in Saga rastenden 
Regiment. 
Die Rainer verloren in den Kampftagen seit 24.Oktober einschließlich i>er in Spitäler 
abgeschobenen Kranken weit über 599 Mann, darunter 194 Tote, 393 Verwundete, 19 Ver¬ 
mißte und 95 Mann, die mit Erfrierungen abgingen. Der Rombon-Tag allein kostete einen 
blutigen Berlust von etwa 319 Mann, am schwersten wurde das I. Bataillon, am wenigsten 
das IV. getroffen. Die Stände sanken bei der Sturmkompagnie aus 79, beim Hochalpinen 
Detachement auf 43, beim I. Bataillon auf 374, beim II. auf 449, beim IV. auf 468 Gewehre. 
Rur 19 Maschinengewehre, 5 Handmaschinengewehre, 7 Musketen, die beiden Infanterie¬ 
geschütze, 3 kleine Granat- und 3 Minenwerfer standen noch zur Verfügung. 
Wenn dem Regiment der blendende Siegeszug der anderen Truppen der 14. Armee 
versagt blieb, so hatte es gerade in diesen Tagen vielleicht die größten Leistungen, Entbeh¬ 
rungen und Strapazen zu überwinden gehabt. All der treffliche Geist und der unbrechbare 
Kampfesmut vermochten die gewaltigen Schwierigkeiten nicht wettzumachen, die ihm dieses 
wildzerklüftete Hochgebirge mit ausgesprochenem Karstcharakter, die Unbilden der Witterung 
und der energische, durch Artilleriefeuer keineswegs erschütterte Widerstand des Feindes 
entgegensetzten. 
3m offiziellen Tagesbericht vom 4. November fand sich denn auch das Regiment unter jenen 
Truppen genannt, die durch ihr Bordringen in den unwirtlichen, unwegsamen Gebirgen südlich 
der Felln trotz Wetterunbill ein neues Ruhmesblatt in der Geschichte dieses größten aller Kriege 
errungen hatten. 
Vormarsch an den oberen Tagliarnento 
(31. Oktober bis 5. November 1917) 
Hiezu Skizze 72 
Nach Ergänzung von 
Munition und Berpslegsvorrä- 
ten trat das Regiment zu Mit- 
31.19. tag des 31. Oktober den Reise¬ 
marsch gegen Uccea an. Saga 
war durch Artillerie- und Train¬ 
kolonnen, stehengebliebene Ge¬ 
schütze und Fuhrwerke der Ita¬ 
liener derart verstopft, daß es 
geraumer Zeit bedurfte, um aus 
dem Ort herauszukommen. 
Kaum eineStunde vom Marsch¬ 
ziel entfernt, erhielt man Befehl, 
auf den Hum abzubiegen. Die 
Italiener hatten hier eine ver¬ 
hältnismäßig gut erhaltene 
Italienischer Parkplatz bei Saga (nach dem Gemälde von Bauer)
	        
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