Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Italienischer Parkplatz bei Saga 
planina Freilager. Am schlimmsten er- 
erging es den Kompagnien bei der 
Scharte. Rasch aufgeworfene Schnee¬ 
schirme, mußten den Leuten notdürfti¬ 
gen Schutz gewähren. Total durchnäßt 
bei schneidender Kälte kauerten sie? 
Erfrierungen traten ein, Leute, die 
aufstanden, um sich durch Bewegung 
zu erwärmen, wurden vom Sturm er¬ 
faßt und gar mancher in Abgründe 
hinabgeschleudert, hiebet fanden Inf. 
Josef Raschhoser der 14. und Anton 
Wenninger der 16. den Tod. Inf. Franz 
Heinzinger der 13. und Vinzenz Beinl 
der 14. erfroren auf ihrem Poften- 
stande. Es war eine furchtbare Nacht. 
Seit Mitternacht zum 28. hörte 28.10. 
die Schießerei der italienischen Posten 
auf. Hptm. Klomser schickte deshalb um 
2 Ahr früh Patrouillen vor, die im 
Schneesturm aber nicht weiter kamen 
und sich nicht einmal zu orientieren 
vermochten, wo die feindliche Stel¬ 
lung lag. 
Das Brigadekommando wußte 
schon am Morgen, daß die Fortschritte 
der übrigen Teile der Front den Feind 
zur baldigen Räumung der Prevalla- 
Scharte zwingen würden. So wurde 
das I. Bataillon nach Saga in Marsch 
gesetzt, die halbe 15. zur Ablösung der 
halben 7. angewiesen, damit auch das 
II. Bataillon nachmittags dahin abrücken konnte. Bei strömendem Regen kam letzteres spät 
abends nach Saga. 
Auf der Scharte legte sich der Schneesturm erst gegen 11 Ahr vormittags, auch der Nebel 
wurde lichter. Hptm. Klomser ließ nun den Lt. Esinger mit zehn Mann und eine Anteroffiziers- 
patrouille gegen die Scharte vorgehen. Gleichzeitig meldeten sich bei der 16. Korp. Neudörfel 
und Gfrt. Steindl freiwillig, über das Gelände, wo das I. Bataillon so geblutet hatte, vorzu¬ 
gehen. Wieder einsetzendes Schneegestöber verbarg die beiden. Gegen Mittag kehrte Steindl 
mit zwei Gefangenen zurück und meldete, daß Korp. Neudorfer bei den anderen Italienern, 
die sich ergeben wollten, zurückgeblieben sei. Lt. Strohmayr holte sie mit einer stärkeren 
Patrouille ab und brachte 84 Gefangene ein. 
Lt. Esinger war inzwischen kampflos bis in die Scharte vorgedrungen. Hptm. Klomser 
schickte ihm um 1 Ahr nachmittags den Oblt. Poschacher mit einem Maschinengewehrzug und 
den Musketen nach, die sich in einer Baracke zur Berteidigung einrichteten. Mittlerweile 
Kam die zweite Hälfte der 15. heran, die Obst. Lauer mit Rücksicht aus die starken Abgänge an 
Maroden zur Verstärkung gesendet hatte. Mit dieser und dem Rest der 13. rückte Hptm. 
Klomser zur Besetzung der ganzen Scharte vor. Der 13. ergaben sich widerstandslos ein Offizier 
und 26 Mann, die in unbeschreiblichem Zustand vom Studor herabkamen. Die 15. mußte erst 
den Widerstand ider im Nordteil der Scharte in Kavernen befindlichen Welschen brechen. 
Inf. Johann Garber fiel, Gfrt. Gurtner wurde verwundet. Schließlich ergab sich auch öiese
	        
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