Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Das II. Bataillon, am 25.April er- 
gänzt durch die 2./XXVI. Marschkom- 
pagnie, vereinigte sich am 20. in Levico mit 
dem Regiment. Auch das III. Bataillon 
25.5. erhielt am 25. die Nachricht, daß es nach 
Ablösung durch die 20er-Iäger dahin ab¬ 
gehen werde. Die Freude öarüber war 
groß, denn die Beschießungen hatten schon 
unheimlich viele Opfer gekostet, noch mehr 
lichteten Erkrankungen die Reihen. Seit 
Eintreffen einer halben Kompagnie des 
XXVII. Marschbataillons war diese mit 
der halben 12. zum Zuträgerdienst ver¬ 
wendet worden, was die Lage etwas er¬ 
leichterte. Dagegen war die eigene Artil¬ 
lerie zum Sparen mit Munition gezwun¬ 
gen, so daß sie trotz guter Treffresultate die 
feindlichen Minenwerfer nicht lahmlegen 
konnte. Die italienischen Kanoniere brauch¬ 
ten sich diesbezüglich keinen Zwang auf¬ 
zuerlegen. Ein eigener Flieger wurde mit 
einem derartigen Schrapnellhagel zurück¬ 
gejagt, daß sich der blaue Himmel buchstäb¬ 
lich weiß färbte. 
26.3. Am 26. zertrümmerte eine Mine 
einen Stützpunkt, sechs Mann wurden ver¬ 
schüttet, einer blieb tot, einer wurde schwer verwundet, zwei erlitten einen Nervenschock. Nach¬ 
mittags kam die überraschende Nachricht, daß das Bataillon nicht nach Levico, sondern als 
Reserve des III. Korps nach Chiesa auf dem Lavarone-Plateau zu gelangen habe. Abends 
begann die Ablösung. 
27. 5. Während in Levico am 27., Psingstsonntag, das Wiedersehen mit dem II. Bataillon sehr 
fröhlich gefeiert wurde, woran auch eine Deputation des X. teilnahm, lag schon der Befehl zum 
29.3. Wiederbeziehen der Cimone-Stellungen vor. Am 29. rückten Regimentsstab und I. Bataillon 
als vordere Staffel nach San Sebastians, beziehungsweise Earbonare ab. Am selben Tage 
zog das inzwischen in Larici gesammelte III. Bataillon in den schmucken Ort Ehiesa ein. Strö¬ 
mender Regen vermochte die gute Laune nicht zu beeinträchtigen. Biel gespöttelt wurde über 
die wiederholten Prophezeiungen des Aptin. Blcek, daß weder er noch das Bataillon aus 
diesem verkommensten Winkel des Kriegsschauplatzes lebend fortkommen würden. Er aber 
meinte: „Lacht's nur, Porta Lepozze werden wir noch einmal sehen, aber dann paßt's auf!" 
Das IV. Bataillon löste am Abend die Kaiserjäger mit der 14. in Eimone-Ost, mit der 
15. und 16. in der inzwischen ausgebauten Talsperre bei der Zweifelsturmrippe ab. Die 13. 
3.6. wurde Brigadereserve. Bis zum 3. Juni früh war die Ablösung von Eimone-Süd durch das I., 
von Cimone-West durch das II. Bataillon vollzogen. Wieder begannen die Arbeiten zur Ver¬ 
besserung und Ausgestaltung der Stellungen. Biel war insbesondere in der Talsperre zu tun, 
wo Unterkünfte fehlten, die Befestigungen selbst noch vieler Ergänzungen bedurften. Für 
den Materialzuschub war eine provisorische Seilbahn erbaut worden, die wenig leistungsfähig 
war. Die Welschen störten die Arbeiten nach Möglichkeit durch Artillerie. 
Die Italiener waren in der Zwischenzeit auch nicht müßig gewesen. Znsbesondere hakten 
sie auf Eaviojo-Süd für zwei vorzüglich schießende Geschütze Kavernen hergestellt. Diese wur¬ 
den für die Südfront höchst lästige und gefährliche Feinde, denen mit allen möglichen artille¬ 
ristischen Bersuchen nicht beizukommen war. Das im allgemeinen schöne Wetter begünstigte 
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Straßensperre „Cimone-West", Frühjahr 1917
	        
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