Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

S. M. Kaiser Karl mit FM. Conrad im Schützengraben, Mai 1917 
Am 15. fand in Folgaria in Beisein des jungen Kaisers die Gedenkfeier des vorjährigen 15.5. 
Durchbruches statt. Deputationen des Regiments nahmen daran teil. Der 3. Division wurde der 
Titel „Edelweißdivision" verliehen. Am folgenden Tage besuchte Seine Majestät das IV. Ba- iß. 5. 
taillon. Am Abend löste die 15. die Fußabteilung der Divisionskavallerie im oberen Rio-Freddo- 
Tale ab, die Maschinengewehrabteilung verstärkte mit einem Zuge den Abschnitt Cimone-West. 
Ilm den Verteidigern am Isonzo ihren schweren Kampf zu erleichtern und wenigstens 
zu verhindern, daß die Italiener dahin noch Kräfte von der Tiroler Front abzogen, sollte ihnen 
die Vorbereitung einer Offensive im Balsugana vorgetäuscht werden. Das I. Bataillon mar¬ 
schierte am 18. bei Hellem Tage nach Selva, schlug dort ein Zeltlager auf, das aber wohlweis- 18.5. 
lieh nicht benützt wurde, und zündete zahlreiche Lagerfeuer an. Am 19. ging es nach Novaledo, 19.5. 
um am folgenden Tage noch bis Marter zu gelangen und nachts wieder in die Retablierungs- 20.5. 
station zurückzukehren. 
Eine ernstere Demonstration war auf dem Eivaron geplant. Es sollte der Angriff durch¬ 
geführt werden, den der Kommandant des Sturmbataillons bereits am 19. April rekognosziert 
hatte und für den die am 21. April von 22er-Iägern abgelöste 2./X. Kompagnie bei AI pra 
fleißig Borübungen veranstaltete, um den vorausgehenden vier Sturmpatrouillen in drei 
Infanteriewellen zu folgen. War es schon auffällig, daß die Welschen am 19., an dem ur¬ 
sprünglich der Angriff stattfinden sollte, einen Teil der Stellung der 4./X. Kompagnie mit 
Brandgranaten in Brand steckten, so war die Überraschung noch größer, als am 29., um 2 Ahr 
früh, als der Angriff beginnen sollte, ein heftiges Sperrfeuer von Artillerie und Minenwerfern 
losbrach und gleichzeitig sieben Scheinwerfer die Höhe 782 beleuchteten. Man schrieb die 
Vereitelung des Angriffes dem Berrat eines am Morgen desertierten ruthenischen Freiwilli¬ 
gen einer Arbeiterabteilung zu und kam noch immer nicht darauf, daß dieser mit aller Borsicht 
und unter Benützung von Decknamen disponierte Angriff doch von einer mehr eingeweihten 
Persönlichkeit in Offiziersstellung verraten worden sein mußte. 
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