Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Beim X. Bataillon brachte das 
Offizierskorps um Mitternacht 
vom vorgeschobenen Posten der 
1. den Italienern ein Ständ¬ 
chen mit Trutzliedern, wofür 
diese am nächsten Morgen mit 
einem Bolltreffer dankten. Die 
nächsten Tage brachten rege 
Patrouillentätigkeit im Rio- 
Freddo-Tale, um die dortigen 
neuen Stellungen der Nalie- 
5.1. ner genau festzustellen. Am 5. 
Zänner 1917 unternahm der 
stellvertretendeRegimentsKom- 
mandant Obstlt. Rudolf Wahl 
mit dem Zgsf. Feurich und 
Korp. Daghofer — früher bei dem gleich dem Streifkommando Mitte November aufgelösten 
alpinen Detachement — eine Erkundung gegen Tonda, wobei Daghofer, in den Ort schleichend, 
darin eine Offiziersfeldwache feststellte, deren Telephonleitung er durchschnitt. Am die genaue 
Aufklärung der Zweifelsturmrippe machte sich Fhnr. Heinrich Ruetz verdient. 
Beim IV. Bataillon wurden in dieser Zeit rühmend hervorgehoben: 
Gfrt. Bamminger der 16. und Inf. Felix Friedl der 14., die jeden zweiten Tag während der Besetzung 
von Cimone-West gegen das Cimone-Häuschen vorschlichen, dann Gsrt. Anton Jlgner der 16. sür wiederholte 
gute Haltung als Posten beim Trichter. 
Die Absicht, die Feldwache auf der Zweifelsturmrippe und jene bei Poli zu einer Tal¬ 
sperrestellung zu verbinden, konnte einstweilen nicht durchgeführt werden, weil wieder viel 
13.1. Schnee fiel. Am 13. Jänner lag der Schnee bereits bis zu 2% m hoch, Lawinen sperrten den 
Nachschub über den Passo della Bena. In Cimone-Süd, wo am 8. der Stollen zum Trichter 
vollendet und nun ein Stollen von dort zur Feldwache 5 gesprengt wurde, löste eine Sprengung 
ein Schneebrett los. Die Lawine verschüttete fünf Mann der Feldwache, vier konnten recht¬ 
zeitig ausgegraben werden, die Suche nach dem fünften blieb vergeblich. Erst später erfuhr 
man, daß dieser in die Tiefe gerissen wurde und in die Hände des Feindes fiel. 
16.1. Zum Kaiserbesuch in Folgaria entsandte das Regiment eine Abordnung. Bei diesem 
Anlaß wurde dem früheren XX., nun wieder XIV. Korps der Ehrentitel „Edelweißkorps". 
Schneestürme und Kampf mit den angehäuften Schneemassen charakterisierten die näch¬ 
sten Wochen. Die Kälte war nicht groß, um so unangenehmer war der nasse, weiche Schnee, 
der selbst Leute mit Schneereifen bis zum Bauch einsinken ließ. Die Patrouillentätigkeit hörte 
fast gänzlich auf. Dafür verschlugen sich aber auch die meisten Geschosse der italienischen Ar¬ 
tillerie im liefen Schnee. 
Auf dem Eivaron hatte man viel weniger mit dem Schnee zu tun. Mitte Jänner schob 
die 4./X. Kompagnie ihre Feldwache noch weiter vor als Borbereitung für eine Borverlegung 
der ganzen Stellung, deren Trassierung Fhnr. Hacker nach wiederholtem Borschleichen an das 
italienische Drahthindernis, um sich genau über die Stellung zu orientieren, durchführte. Diese 
31.1. Arbeiten forderten häufige Artilleriebeschießungen heraus, am 31. Jänner schlug ein Bolltresfer 
in die Hütte der Telephoniften ein, doch wurden glücklicherweise nur zwei verwundet. Um 
die Reparatur der häufigen Leitungsschäden machten sich Korp. Karl Krieger und Inf. Joses 
Wagner besonders verdient. 
Anfang Feber besserten sich die Witterungsverhältnisse) gegenseitige Störungen der 
Feldwachablösungen, Patrouillengeplänkel wurden immer häufiger. Die Borverlegung der 
Stellung der 4./X. Kompagnie löste starkes Artilleriefeuer aus, das aber den Ausbau in der 
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Bataillonskommando „Cimone-West", Winter 1916/17
	        
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