Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Sprengung des Cimone-Gipfels 
(5. August bis 23. September 1916) 
Hiezu Skizze 60 
Hört ihr Lieben, laßt euch sagen. 
Was sich jüngst hat zugetragen: 
Auf des Südens Kriegsschauplatz 
Gab es eine große Hätz. 
Alle kennt ihr den Eimone, 
Ei, da war es gar nicht ohne; 
Aber seit dem Trommelfeuer 
War es gar nicht mehr geheuer. 
Anker der Schrapnelle Blitze 
Nahm der Rak schnell die Spitze, 
And wir mußten aufi schau n, 
Durften uns nicht zuwitrau'n. 
And von Korpskommandostelle 
Kamen nichts als wie Befehle, 
Daß der Spitz zu nehmen ist, 
Sei's durch Handstreich oder List. 
Einer war's von den Sappeuren, 
Der des Fürsten Fluch tat hören. 
Dann fing an zu bohren er 
Mit dem neuen Bohrgewehr. 
And mit angespannten Nerven 
Trugen täglich die Reserven 
Schwere Kisten, meterlang, 
Daß die Sprengung wohl gelang. 
Eines Tages flog die Spitze 
Hoch empor wie Ätnas Mütze, 
And der Rak, der flog mit — 
Das bewirkte Ekrafit! 
Nach den schweren Kampftagen stand der Entschluß fester denn je, den Eimone und das 
Tonezza-Plateau fest in der Hand zu behalten. Hiezu mußten vor allem bessere Deckungen 
gegen die Artillerie geschaffen werden, mannstiefe Kampfgräben mit Nischen für die Be- 
obachtungsposten, Laufgräben für die gedeckte Heranbringung der Kampf- und Erhaltungs- 
erfordernifse, der Reserven, zahlreiche Kavernen mit genügendem Fassungsraum für die Be¬ 
satzung der Stellung, für Hilfsplätze und Depots, bessere Ausgestaltung der Brustwehren, Ein- 
deckung der Maschinengewehrstände, an manchen Stellen, so besonders nächst der Werkstraße, 
vollständige Neuanlagen. Dies gab eine Fülle von schwerer Arbeit, da fast all dies dem Fels¬ 
gestein abgerungen werden mußte. Sprengkurse, die Fhnr. Keidel beim I. Bataillon abhielt, 
förderten die Kenntnis dieses den Rainern nun so wichtigen Zweiges des Sappeurdienstes. 
Die Übernahme des rechts anschließenden Frontteiles bis Kote 1030 durch das III. Ba¬ 
taillon und der übrigen Westfront bis einschließlich des Abschnittes Balle durch die 21er 
machte die 5.und das IV. Bataillon frei, zu dem auch die 13., von der 5. abgelöst, am 10. August 
einrückte. Als Reserve bei Eampana hatte es mit Ausnützung einer ehemals italienischen 
Stellung in der Linie 1130 bis 1008 eine zweite Widerstandslinie hinter der Stellung Eimone- 
Süd zu schaffen. 
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