Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Stellungskrieg gegen Italien 
Einleitung der Cimone-Kampfe 
(27. Juni bis 21. Juli) 
Hiezu Skizze 56 
27.6. Der Monte Cimone und das nördlich anschließende Tonezza-Plateau fallen steil gegen 
das Astico- und Rio-Freddo-Tal ab, die ihre Flanken begleiten. Die Südfront bildet der 
Eimone-Kopf, ein sich von Nord gegen Süd biskottenförmig erstreckender Doppelgipfel, dessen 
weit vorspringende und höchste Erhebung gleichfalls steil zu einer Terrasse nördlich Arsiero 
abfällt. Aus dieser steigen drei Felsen auf, der große, der kleine und der Rord-Caviojo, die 
wohl niedriger als der Monte Cimone sind, doch die Aussicht in das Posina-Tal bei Arsiero 
verwehren. 
Die Rainer waren im Sinne ihrer Aufgabe, den Hauptkräften einen Zeitgewinn von 
etwa zehn Tagen zum Ausbau der Hauptstellung zu verschaffen, vornehmlich darauf bedacht, 
die bequemsten Zugänge auf das Plateau, die sogenannte Werkstraße vor Arsiero und die 
Serpentinenstraße von Barcarola nach Tonezza, verläßlich zu sperren. Erstere fiel dem 
II. Bataillon zu. Mjr. Benesch ließ von der 8. Kompagnie den Plateaurand beiderseits der 
Straße besetzen, die hinter der Absperrung durch vier Reihen spanischer Reiter gesperrt war. 
Der Stellung war ein Drahthindernis vorgelegt, die wenigen Aufstiegsmöglichkeiten in dem 
vor ihr liegenden Felsabsturz wurden durch kleine Befestigungen, Koffer für fünf Mann, ge¬ 
schlossen. Ahnlich sicherten sich rechts bis zur Kote 11<Z9 die 6. und links die 7. Kompagnie. 
Die 5. schloß auf der nördlichen Erhebung des Cimone-Kopfes diesen ab, ein Zug war als 
Feldwache über den Hauptgipfel vorgeschoben und sperrte auch den aus der Baleda-Schlucht 
heraufführenden Fußsteig. Eine zweite Feldwache stand am Plateaurande an der Wurzel 
dieser Schlucht, die gleich dem Südhang des Cimone-Kopfes von der etwas weiter östlich ein¬ 
gebauten Maschinengewehrabteilung II bestrichen werden konnte. Knapp hinter der 5. stand die 
15. als vorgeschobene Brigadereserve, die am weiteren Ausbau der Stellung mitzuwirken hatte. 
Rtm. Baar sperrte mit der 1. Kompagnie und den Maschinengewehren die Serpentinen¬ 
straße am Plateaurande, links schlössen quer über den Abfall zum Aftico die 101er des I. Korps 
an. Rechts befanden sich die 2. und 3. Kompagnie, welch letztere die beiden von der Straße zur 
Casa Pierini heraufführenden Fußsteige absperrte. Das vor der Stellung gelegene Straßenstück, 
von einer mit Buschwerk umsäumten kleinen Wiese begleitet, war völlig flankiert) am Südende 
der Wiefe befand sich ein mehrreihiges Drahthindernis, dem auf etliche Schritte noch einige 
über Stauden gespannte Drähte vorlagen. Unmittelbar vor der Stellung wurde mit der An¬ 
lage eines dritten Hindernisses begonnen. Die Stellung bestand aus einzelnen Stützpunkten, 
die durch einen knietiefen Graben verbunden wurden. Diesem war eine Brustwehr aus 
Steinen und Sandsäcken vorgelagert. 
Die Unterkünfte der einzelnen Züge befanden sich knapp hinter der Stellung, waren kaum 
gegen den Regen Schutz bietend, lagen aber gut im Buschwerk versteckt. Beim II. Bataillon 
hatten die Pioniere bereits mit dem Bau von Kavernen begonnen. 
Die Berteidigung des übrigen Teiles der Ostfront des Plateaus kam dem alpinen De- 
tachement, dem Streifkommando und der 4. Kompagnie zu. Oblt. Geldern hatte insgesamt 
nicht viel über 13V Mann und 2 Musketen zur Beifügung, wenig für einen fast 2000 Meter 
breiten Abschnitt. Wohl fielen die Felsen an vielen Teilen der Front so steil ab, daß sie nicht 
zu erklimmen waren, doch boten 11 Schluchten dem Feinde Aufstiegsmöglichkeiten, wobei 
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