Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

sich, welche die Easalena-Stellung und den Raum dahinter unter Feuer nahmen. Das Bataillon 
hatte je vier Tote und Verwundete, noch mehr litten die unterwegs befindlichen Trägerkolonnen. 
Mittlerweile hatten Alpini, die sich geschickt an die Feldwachen der 3. südlich des Fahr¬ 
weges herangeschlichen hatten, einen überraschenden Angriff gemacht. Gsrt. Eduard Krön- 
berger bemerkte als erster den Feind und avisierte rechtzeitig die Nachbarfeldwachen, die dank 
der von Fldw. Binder mit Fldw. Johann Schrassl der 4. am Abend vorgebrachten Munitions- 
ergänzung und Draht für ein schwaches Hindernis so lange Widerstand leisten konnten, bis die 
von Oblt. Nake vorgesendete 1. herankam. Der Zug Fhnr. Singethan verstärkte rasch und 
geschickt die bereits zurückgehende Linie, der Zug Fhnr. Supp fing einen gegen die rechte 
Flanke geplanten Überfall ab und schließlich riß Fldw. Hueber die ganze Front zum Gegen¬ 
angriff vor, so daß sich die beabsichtigte Überraschung in verlustreiche Verwirrung auflöste. Ein 
Hauptmann und vierzehn Alpini blieben tot, vier Mann verwundet auf dem Kampffelde liegen. 
EinjFreiw. Fldw. Ferdinand Bihari verfolgte den fliehenden Feind mit einer Patrouille der 4. 
nahezu bis zu seiner Stellung. 
Hervorragend betätigten sich beim Gegenstoß der 1.: Korp. Stricker, Gsrt. Vinzenz Garn- 
eier, Ins. Ferdinand Feichtenschlager, Georg Hirscher, Josef Kammerstätter, Hingsammer, 
Johann Strübl, Franz Sturma, Blessiertenträger Brandstätter und Krispler. 
Lt. Wetzelsberger hatte mit den sofort in Stellung gebrachten Maschinengewehren fleißig 
mitgewirkt uno blieb auch fernerhin verteidigungsbereit, was die den ganzen Raum alsbald 
unter Feuer nehmende Artillerie — auch die von der Hochfläche von Lavarone — besonders 
auf sich zog. Mjr. Benesch mußte die 7., zu der bald auch die 3. stieß, zweimal den Bereit¬ 
stellungsork wechseln lassen, um dem Feuer zu entgehen. 
Bald stellte sich heraus, daß der ganze Gefechtslärm nur von zwei Kompagnien herrührte, 
die offenbar zur Erkundung vorgegangen waren. Immerhin stand jedoch stärkerer Feind, den 
Fahrweg zum Passo della Bena sperrend, jenseits der Rua gegenüber, was zu weiterer Wach¬ 
samkeit zwang. Da die 14er überdies erst den Gipfel des Eoston d'Arsiero bezwingen mußten, 
aus den die eigene Artillerie ihre ganze Kraft legte, unterblieb das beabsichtigte Borgehen der 
59er. Die Rainer genossen trotz Artilleriebeschießung die nach den letzten drei harten Tagen 
sehr willkommene Ruhe, schmolzen Schnee, um Wasser zum Kochen, besonders aber zum 
Waschen zu gewinnen. Die Monturen konnten endlich wieder gereinigt werden. 
Um während des Angriffes der 14er, der gegen 2 Ahr nachmittags zum vollen Erfolg 
führte, die Berbindung nicht abreißen zu lassen, schob Mjr. Ionke die 11. ein, durfte später 
auch die 9. und 10. aus der nun zwecklosen Flankierungsstellung heranziehen, um Kräfte 
verfügbar zu haben, wenn die Lücke zu den 14ern sich verbreitern sollte. 
Der glänzende Erfolg der 8. Division ließ annehmen, daß die Italiener ihre Stellung 
hinter der Rua bald räumen und in die Linie Malga Melignone^Malga Restele zurückgehen 
würden. Diese sollte am 19. gewonnen werden, wozu Mjr. Schad mit Benützung des von den 
Italienern gut maskierten Fahrweges das I. und das V./50. Bataillon am frühen Morgen zur 
Borrückung zwischen dem Ostabsturz zur Rua und dem sich nach Süden biegenden Fahrweg 
im ersten Treffen, das II. als Reserve hinter dem rechten Flügel bereitzustellen hatte. Obst. 
Simacek sollte mit zwei Bataillonen 59ern östlich des Fahrweges vorrücken. Abends wurde 
die nicht leicht durchzuführende Bewegung von Mjr. Schad mit den Bataillonskommandanten 
(dabei Rtm. Baar, der das I. übernommen hatte) besprochen. Das II. sollte zunächst das I. 
in der Stellung ablösen und erst folgen, wenn der Aufmarsch des ersten Treffens erfolgt war. 
Das III. war Brigadereserve, die geteilt hinter den Flügeln der Gruppe Mjr. Schad als drittes 
Treffen zu folgen hatte. Die Artillerie begann am späteren Nachmittag bereits mit dem Ein- 
schießen auf die Stellungen bei Malga Melignone. 
Tatsächlich verschwand der Feind abends vor der Front. Gsrt. Johann Georg Fuchs mit 
acht Mann der 7. konnte auf seinem schneidigen Patrouillengang bis nahe an die Malga 
Melignone herankommen und eine Feldwache überrumpeln, von der sieben Mann in Ge¬ 
fangenschaft fielen. 
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