Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

auf und verschwanden bald gänzlich. Lt. Schwanke folgte in der Richtung gegen Podgrodzie 
an der Straße nach Dembica. Die Pioniere bauten einen Steg, was sich bei der schwierigen 
Beschaffung von Material bis nach der Mittagsstunde hinauszog. Bald darauf trafen die 
Anordnungen zum weiteren Vormarsch ein, die das Gros des Regiments bis 8 Uhr abends 
an den erhaltenen Fahrweg Mala—Dembica nach Braciejowa brachten. Das I. Bataillon 
kam als Verbindung zur 5. Brigade auf eine Höhe mitten im Walde südlich Dembica, Lysa 
Gora genannt, wo die wenigen Bewohner der dortigen Hütten unter Führung des Ober¬ 
försters den Rainern einen überraschend liebenswürdigen Empfang bereiteten und bereitwillig 
Eßwaren herbeitrugen. Zhre Aussagen bestätigten den völligen Rückzug der Russen. 
Die an sich kleinen Kämpfe der letzten Tage hatten sieben Tote und drei Verwundete 
gekostet, meist durch Artilleriefeuer verursacht. 
Am 9. sollte die 3. Division die Verfolgung gegen Rzefzow fortsetzen: 5. Brigade beider- 9.5. 
seits der Reichsstraße, 15. in zwei Gruppen in den Raum südlich Ropczyce. Die südliche 
Gruppe, III. und IV. Bataillon, eine Kanonenbatterie, unter Obst. Albori, hatte Direktion 
gegen Laczki zu nehmen, erforderlichenfalls in den Kampf einzugreifen, in den die 196. Land- 
Ordonnanzen und Telephomsten des Regimentsstabes im Juni 1915 
fturmdivision spät abends am 8. verwickelt worden war. Die nördliche Gruppe bildeten das 
I. und II. Bataillon mit einer Kanonenbatterie unter Obst. Fischer. 
Zeitlich früh gingen der Gruppe Albori zwei Züge als Nachrichtenpatrouillen voraus: 
Fhnr. Franz Messerklinger der 16. auf der Marschlinie über Laczki, Lt. Redwed der 13. 
gegen die Höhen nördlich Mala. Obst. Fischer sandte die halbe 15. unter Lt. Ehrist zur Auf¬ 
klärung des Raumes zwischen seiner Gruppe und der 5. Brigade, die halbe 1. im Zwischen¬ 
raum zur Gruppe Albori voraus. 
Dichter Nebel erfüllte den Sonntagmorgen, als Mjr. Mildner mit der 9. und 11. samt 
seinen Maschinengewehren als Vorhut die Sicherungslinie überschritt. Hptm. Preschern mit 
der 19. und 12. erstieg gleichzeitig als rechte Seitenhut den Rücken, der die Marschlinie im 
Süden begleitete. Das IV. Bataillon mit der Batterie bildete die Haupttruppe. Bald zerriß 
die Maiensonne den Nebel, Kampfeslärm schallte sowohl von Mala wie auch aus Norden von 
der Reichsstraße herüber. 
Die Russen hatten sich entschlossen, weiteren Verlusten ihrer galizischen Eroberungen 
ein Ziel zu setzen und stellten sich zu neuem Kampfe, der Schlacht bei Sanok-Rzefzow, die wohl 
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