Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

wurde durch eine Anteroffizierspatrouille des I.Bataillons überrascht und nach kurzem Kampf, 
bei dem ein Rainer verwundet wurde, verjagt, wobei zwei Russen in Gefangenschaft fielen. 
Sie wußten nichts von einem Rückzug. Nachmittags meldete sich die feindliche Artillerie mit 
ziemlich heftiger Beschießung. 
28.2. Am sonnenhellen Sonntagsmorgen des 28. fand die feierliche Dekorierung der verdienten 
Unteroffiziere StFldw. Rosenkranz, Fldw. Johann Huemer und RAO. Prießnitz, Riedl und 
Kreutzer mit dem Silbernen Berdienstkreuz mit der Krone statt. Der gute Ausblick ver¬ 
scheuchte endgültig die Meinung, daß die Russen im Rückzug wären. Flieger beider Parteien 
machten sich das schöne Wetter zu Erkundungsflügen zunutze, die Artillerie schoß wieder leb¬ 
hafter. Dem großen Mangel an Stroh für die Liegestätten half der Zuschub von Wollin 
einigermaßen ab. 
1.3. Am 1.März gingen schon um 2 Ahr nachts starke Offizierspatrouillen aus beiden Ab¬ 
schnitten zur Rekognoszierung gegen Lubcza Szczepanowska vor. Ihre Aufgabe wurde durch 
die starke Besetzung der feindlichen Feldwachen und viele Patrouillen sehr erschwert, doch 
stellten sie zweifellos fest, daß sich der gegenüberstehende Feind nicht vermindert hatte. 
Mit der österlichen Beichte wurde beim I. Bataillon begonnen. Anläßlich des bevor¬ 
stehenden Festes kamen Liebesgaben aus der Heimat. 
2.3. Am 2. zog das Divistonskommando die 28er zur Absenkung an FML. v. Arz aus der 
Front. Das I. und II. Bataillon übernahmen den links anschließenden Abschnitt bis Gierowa 
am Dunajec. Die Landsturmbataillone 79 und 300 sollten als Reserve beider Abschnitte dienen. 
Die Rainer fanden die neu zugewiesenen Stellungen in viel schlechterer Verfassung, als sie 
es gewohnt waren. Es begann ein fleißiges Arbeiten. 
3.3. Räch kalter Rächt und Schneefall war der 3. wieder sonnenklar. FML. v. Horfetzky 
inspizierte die Stellungen, deren Ausbau jetzt erhöhtes Interesse gewann, weil in der Folge 
Landsturm und Honvedkavallerie die Besetzung übernehmen sollte, um auch die 59er für die 
Gorlicer Offensive verfügbar zu machen. Nachmittags traf das zweite halbe VII. Marsch¬ 
bataillon ein: Lt. Otto Fels (6.), Tatra (13.), Fhnr. Feierle (11.) und 498 Mann. 
4.3. Die neuerliche Verschlechterung des Wetters blieb nicht ohne Einfluß auf den Gesund¬ 
heitszustand. Oblt. Karl, Lt. Zakob und Fhnr. Heigl mußten abgeschoben werden. Hingegen 
wurde Hptm. Johann Hanika des 1. Festungsartilleriebataillons dem Regiment zugewiesen 
und vorläufig dem Regimentsstab zugeteilt. 
5.3. Am 5. war rege PatrouillentätigKeit. Zgsf. Petfchenik mit vier Mann der 11., darunter 
Inf. Johann Eisl, wurde von letzterem auf 32 Russen aufmerksam gemacht, die einen Offizier, 
einen Fähnrich und 16 Mann der rechts benachbarten 14er gefangen abführten. Es gelang 
ihm, die Russen zu überfallen, so daß sich die 14er befreien konnten. 
Die steigende Berpflegsnot der Festung Przemysl drängte zu neuen Taten. Am 6 Ahr 
6.3. nachmittags des 6. wurden die Adjutanten zum ObstBrig. Merten gerufen, der ihnen 
verkündete, daß rechts der 3. Division am 7. ein Angriff stattfinden werde, den Demonstrationen 
der eigenen Front unterstützen sollten. Doch bald wurde der Angriff auf den 8. verschoben. 
7.3. Am schönen, aber kalten Sonntagsmorgen des 7. gingen etwa 89 Russen recht unvor¬ 
sichtig in die Niederung von Gierowa vor und wurden durch einen Feuerüberfall der dortigen 
Feldwache völlig auseinandergesprengt. Bier Russen gaben sich gefangen. Nachmittags 
langten die Weisungen für die Demonstration am 8. ein. Das III. und IV. Bataillon hatten 
die Feldwachenlinie mit 499 Mann zu besetzen und um 1 Ahr nachts das Feuer zu eröffnen. 
Bom I. und II. war je ein Nachrichtendetachement gegen Höhe Kote 419 zu entsenden, um 
die feindlichen Feldwachen zurückzudrängen und die Hauptstellung bis zum Abend in Atem 
zu halten. Der Artillerie war ein von 7 bis Ahr früh währender Feuerüberfall vor¬ 
geschrieben. 
8.3. Am y25Ahr früh des 8. brachen die beiden Nachrichtendetachements auf. Bom 
II. Bataillon ging Lt. Köhler mit dem auf 69 Mann verstärkten 1. Zuge der 7. Kompagnie 
von der linken Flügelfeldwache in dem waldfreien Gelände bei Gierowa vor. Bon seinem 
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