der Stand der drei Ba¬
taillone trotz dem Gefechts-
verlust auf etwa 800 Feuer-
gewehre und zwei bediente
Maschinengewehre veran¬
schlagt werden Kann. Der
Verlust betrug an Toten
die bereits genannten bei¬
den Offiziere und rund 30
Mann, verwundet waren
außer Hptm. Benes, Lt.
Porstendörfer und Kdt.
Kölbl, KdtAsp. Steinmann
der 9., Fhnr. Stimakovits
der 12., Lt. Dögl der 3. und
Fhnr. Lehmann der 13. und
über 100 Mann. Die mo¬
ralische Stimmung hatte
sich durch den Erfolg unge¬
mein gehoben.
Ein widriger Stern schien an diesem Tage den russischen Maschinengewehren zu leuchten.
Eine Abteilung, bei den Kämpfen gegen die 28er zum Rückzug gezwungen, verirrte sich im
großen Walde und kam schließlich westlich Sobolow an die Straße, wo gerade Inf. Josef
Schleicher und Alois Lahnsteiner der Pionierabteilung mit Befestigungsarbeiten beschäftigt
waren. Erst hielten beide die im nächtlichen Dunkel über den Hang herabkommenden Reiter
für eine eigene Patrouille, erkannten aber noch rechtzeitig, daß es Russen waren und donnerten
ihnen, die rasch ergriffenen Gewehre anschlagend, ein Halt entgegen. Durch die lange Irrfahrt
erschöpft und wohl schon nach verschiedenen vergeblichen Bemühungen, sich durchzuschlagen,
am Entkommen verzweifelnd, ergab sich die Gruppe und beide Infanteristen waren nicht wenig
erstaunt, als sie einen Offizier mit 20 Mann und vier Maschinengewehren samt einigen Trag¬
tieren zum Brigadekommando eskortieren durften.
In der Nacht kam die Nachricht, daß die 14er um 7 Uhr abends den Meierhof Stradomka
erstürmt hatten, doch bei Buczyna auf erneuerten starken Widerstand gestoßen waren, so daß
es auch am Morgen des 9. Dezember kaum zur Borrückung der Brigade kommen dürfte.
Der Rückschlag von Sobolow
(9. und 10. Dezember 1914)
Hiezu Skizze 21
9.12. Bei Morgengrauen des 9. meldeten die Bataillone, daß die Aussen die gegenüber¬
liegenden Stellungen verlassen hatten und Patrouillen zu ihrer Berfolgung ausgesendet
wurden. Dies bestärkte in der Meinung, daß der Feind seine Sache verlorengegeben habe
und nur notgedrungen zur Deckung seiner abfahrenden Trains abschnittsweise Widerstand
leistete. Der höheren Führung allerdings mehrten sich schon bis zum Abend des 8. die An¬
zeichen, daß das dicke Ende der Offensive erst bevorstehe. Der Gruppe GdI. Kritek hatten
die Russen bereits an diesem Tage im Winkel der Raba und der Weichsel bei Niepolomice
energischen Widerstand entgegengesetzt. Dahinter zogen die Kolonnen des russischen X. Korps
auf das südliche Weichselufer. Ein großer Teil des XXI. Korps hatte im Räume südlich
Bochnia bereits in den Kampf eingegriffen und verwehrte der deutschen 47. Reservedivision
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Feldgendarmen des Regiments