Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

der Stand der drei Ba¬ 
taillone trotz dem Gefechts- 
verlust auf etwa 800 Feuer- 
gewehre und zwei bediente 
Maschinengewehre veran¬ 
schlagt werden Kann. Der 
Verlust betrug an Toten 
die bereits genannten bei¬ 
den Offiziere und rund 30 
Mann, verwundet waren 
außer Hptm. Benes, Lt. 
Porstendörfer und Kdt. 
Kölbl, KdtAsp. Steinmann 
der 9., Fhnr. Stimakovits 
der 12., Lt. Dögl der 3. und 
Fhnr. Lehmann der 13. und 
über 100 Mann. Die mo¬ 
ralische Stimmung hatte 
sich durch den Erfolg unge¬ 
mein gehoben. 
Ein widriger Stern schien an diesem Tage den russischen Maschinengewehren zu leuchten. 
Eine Abteilung, bei den Kämpfen gegen die 28er zum Rückzug gezwungen, verirrte sich im 
großen Walde und kam schließlich westlich Sobolow an die Straße, wo gerade Inf. Josef 
Schleicher und Alois Lahnsteiner der Pionierabteilung mit Befestigungsarbeiten beschäftigt 
waren. Erst hielten beide die im nächtlichen Dunkel über den Hang herabkommenden Reiter 
für eine eigene Patrouille, erkannten aber noch rechtzeitig, daß es Russen waren und donnerten 
ihnen, die rasch ergriffenen Gewehre anschlagend, ein Halt entgegen. Durch die lange Irrfahrt 
erschöpft und wohl schon nach verschiedenen vergeblichen Bemühungen, sich durchzuschlagen, 
am Entkommen verzweifelnd, ergab sich die Gruppe und beide Infanteristen waren nicht wenig 
erstaunt, als sie einen Offizier mit 20 Mann und vier Maschinengewehren samt einigen Trag¬ 
tieren zum Brigadekommando eskortieren durften. 
In der Nacht kam die Nachricht, daß die 14er um 7 Uhr abends den Meierhof Stradomka 
erstürmt hatten, doch bei Buczyna auf erneuerten starken Widerstand gestoßen waren, so daß 
es auch am Morgen des 9. Dezember kaum zur Borrückung der Brigade kommen dürfte. 
Der Rückschlag von Sobolow 
(9. und 10. Dezember 1914) 
Hiezu Skizze 21 
9.12. Bei Morgengrauen des 9. meldeten die Bataillone, daß die Aussen die gegenüber¬ 
liegenden Stellungen verlassen hatten und Patrouillen zu ihrer Berfolgung ausgesendet 
wurden. Dies bestärkte in der Meinung, daß der Feind seine Sache verlorengegeben habe 
und nur notgedrungen zur Deckung seiner abfahrenden Trains abschnittsweise Widerstand 
leistete. Der höheren Führung allerdings mehrten sich schon bis zum Abend des 8. die An¬ 
zeichen, daß das dicke Ende der Offensive erst bevorstehe. Der Gruppe GdI. Kritek hatten 
die Russen bereits an diesem Tage im Winkel der Raba und der Weichsel bei Niepolomice 
energischen Widerstand entgegengesetzt. Dahinter zogen die Kolonnen des russischen X. Korps 
auf das südliche Weichselufer. Ein großer Teil des XXI. Korps hatte im Räume südlich 
Bochnia bereits in den Kampf eingegriffen und verwehrte der deutschen 47. Reservedivision 
186 
Feldgendarmen des Regiments
	        
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