Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Deckung des III. Bataillons in Opatkowice 
um gerade nach Norden vorzustoßen, wobei es dem Feinde auf der Höhe 244 fortwährend die 
Flanke geboten hätte, sondern im Hohlweg, um aus diesem zunächst gegen Osten vorzustoßen. 
Die halbe 6., 8. und 7. wurden in die Feuerlinie bestimmt, der linke Flügel der letzteren an 
die verhängnisvolle Wegbiegung anstoßend, hinter ihr die 5. als Reserve. 
Mjr. Niedereder hatte im Hohlweg und links davon anzugreifen. Er führte das I. Ba- 
taillon auf dem nach Makocice gerichteten straßenartigen Fahrweg, der ein wenig in das Ge¬ 
lände eingeschnitten war, aus dem Ort und entwickelte in dieser Deckung die 2. Lt. Brunbauer 
am rechten Flügel Zum Borgehen längs des Hohlweges, dann die 4. Kdt. Schwanke, endlich 
am linken Flügel die 1. Lt. Dr. Stadlmann, die für Verbindung mit den ler-Kaiserjägern 
sorgen sollte. Lt. Hartwagner bildete mit der 3. und den Maschinengewehren die Bataillons- 
reserve hinter dem linken Flügel. 
Oblt. Kossär hatte das IV. Bataillon als zweites Treffen im Hohlweg nachzuführen, 
Hptm. Abarth mit dem III. als Reserve vorläufig im Orte zu bleiben. 
Bis die Bereitstellung vollzogen war, wurde es 4 Ahr früh. Run war kein Augenblick 
mehr zu verlieren und Obstlt. Lauer gab das Zeichen zum Borgehen. Der nun folgende 
Angriff zerfiel der Anlage nach in zwei getrennte Kampfhandlungen. 
Über die Ereignisse beim linken Flügel des I. Bataillons besitzen wir zwei anschauliche 
Berichte des Lt. Dr. Stadlmann und Fasthuber der 1. Kompagnie. Ersterer schreibt: „Der 
Angriffsbefehl wurde ausgegeben: Alle russischen Stellungen sind zu nehmen! — Nach einigen 
Belehrungen, namentlich nach rechts und links Anschluß zu halten, weil es ja noch ganz finster 
war — Ermunterungen brauchte eine Rainerkompagnie nicht, da beim Sturm ohnedies kein 
Mann freiwillig zurückblieb! —, wurde auf den in der Schwarmlinie weitergegebenen Befehl 
der Bormarsch angetreten. Lautlos ging es die Höhe hinan, durch eine Mulde gegen feindliches 
Feuer so ziemlich gedeckt. Nur hie und da summte ein Geschoß vorbei. Allerlei Gedanken 
schießen einem da durch den Kopf, wenn es vorwärts geht zum Sturm und man vor seiner 
Kompagnie einherschreitet. Was wohl die Lieben daheim machen; ob rechts und links Anschluß 
gewahrt bleibt; wen von den Kameraden man wohl zum letzten Male gesehen hat; ob man 
wohl selbst seine Lieben noch einmal sehen wird; wieviele Gefangene man einbringen wird 
ufw Kunterbunt durcheinander kommen diese Gedanken daher, bald ist man Mensch, bald 
wieder nur Kommandant und alles Private wird vom Dienstlichen in den Hintergrund ge- 
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