Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

tung M(arila) T(heotokos) = Maria Gottesgebärerin ist allegemein aner- 
kannt und unterliegt wohl keinem Zweifel mehr. 
Von den drei als Männerbildnisse angenommenen Darstellungen ist 
das mit den Buchstaben I und B bezeichnete das charakteristischeste 
(Bild 10). Ein breitschultriger Mann mit reichlichem Haar- und Bart- 
wuchs — letzterer nicht sonderlich gepflegt — hält die rechte Hand mit 
zwei wie zum Schwur ausgestreckten Fingern (der Daumen ist verdeckt) 
vor die Brust. Das ist I(ohannes) B(aptista) == Johannes der Täufer, der 
Bild 10: J(ohannes) B(aptiste) (Johannes der Täufer). 
Wüstenmann, der uns nach bestem Wissen und Gewissen bezeugt, daß 
der Messias betimmt schon erschienen ist, ja, daß er ihn mit eigenen 
Augen gesehen hat. ; 
Soweit herrscht ziemliche Einigkeit in der Auslegung der Darstel- 
lungen, Das nächste Bild, mit T M bezeichnet, bringt schon die Meinungs- 
verschiedenheit (Bild 11, S. 34). Es stellt einen etwa 30jährigen kräftigen 
Mann dar, Über dem eher schmächtigen aber gut trainierten Körper und 
dem starken Hals sitzt der energische Rundkopf — man möchte am 
liebsten sagen: Römerkopf — mit dem straffen, quergebundenen Kurz- 
haar, den charakteristischen Ohrmuscheln und den scharfblickenden 
Augen. Ist das nicht ein Portrait? Das gab es damals noch nicht. Es 
sollte mit der Frage auch nur angedeutet werden, wie überzeugend 
alles an dieser Gestalt wirkt. Jedenfalls zeigt das Bild den römischen 
Soldaten, vielleicht sogar Feldherrn und Führer. Auch er hat die rechte 
3 Professoren-Festschrift 
6.
	        
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