Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

gel, besonders die Feuersicherheit betreffend, dem Marktrichter ku 
melden. So wurden z. B. 1704 zehn Hausbesitzer notiert, bei denen auf 
dem Dachboden kein Wasserbottich zu finden war. Die einen sagten, 
sie hätten dieselben wegen Schadhaftigkeit zum Binder gegeben, andere 
hatten sie zum Waschen gebraucht. Ein Bericht über eine nach an- 
dauerndem: . Hochwasser im Dezember 1715 erfolgte Häuservisitation 
meldet: „Im Greimblhaus (Nr. 44) ist das Tach Etwaß schlecht. Daß 
Kupfferschmidt (Nr. 35) ist durch das grosse Wasser Ruiniert worden. 
Bey dem Handtschuhmacher. (Nr. 78). ist das Tach schlecht. Des Hille- 
prandt Schneider (Nr: 57) ist eine Maurn zum Einfallen und das halbe 
Tach schlecht. Bey dem Huetterer (Nr. 63) ist die Werkhstatt Mauren 
foller schrikh und auch das gartten Meurl ohne Tach‘‘ (Arch. Ga. XII. 2b.) 
Bei 12 Häusern des Marktes wurden damals schwere Schäden 
festgestellt und fast bei jedem derselben die Bemerkung beigefügt: 
„Ist faill‘“, d. h. der Besitzer fürchtete, das Haus nicht mehr erhalten 
zu können und trachtete es zu verkaufen. Nicht nur das Hochwasser, 
sondern mehr noch die langdauernde eben zu Ende gegangene Kriegs- 
zeit des Spanischen Erbfolgekrieges mit ihren erhöhten Anforderungen 
und Abgaben und oft wiederholten Einquartierungen brachte eine Ent- 
wertung der Häuser mit sich. 1 1 
1 Die einstigen vier Viertel des. Marktes, die der Obsorge der vier 
Viertelmeister sich erfreuten, waren das Oberviertel, das Mitterviertel, 
das Unterviertel und das Letzte Viertel. 
‚Das Oberviertel umfaßte die Häuser Nr. 1—20, also vor allem 
die Herrengasse, in der mit Vorliebe die Herren „Hausoffiziere‘‘ oder 
herrschaftlichen Stiftsbeamten sich ankauften, den Tötenhengst und die 
Häuser bis zum Beginn der „Neuen Straße“. 
‚Zum Mitterviertel gehörten die Häuser Nr. 22—26 und 53—67, 
also vom Sandberg an den Bach entlang, dazu die Umrahmung. des 
oberen Märktplatzes bis zur S. Johannskirche. a 1 . 
Das Unterviertel wurde auch als Viertel am Gries bezeichnet nach 
den der Krems folgenden Häusern Nr. 35—43. Dazu gehörten noch die 
Häuser Nr. 44—52 unterhalb der Dändleiten, 1 
Zum Letzten Viertel rechnete man nicht nur die Häuser Nr. 31 
bis 34 an der Krems, sondern auch die jetzige Spitalgasse Nr. 27—30 
und die ganze Häuserreihe an der Westseite des unteren Marktplatzes 
Nr. 68-—78. 
Das folgende Häuserverzeichnis ist nach den Vierteln geordnet 
und enthält die Hausnummern und die Grundbuchsnamen, frühere Be- 
sitzer und sonstige Bemerkungen darüber, gewonnen aus den Urbaren 
und Protokollbüchern und teilweise ergänzt aus dem bereitwilligst zur 
Verfügung gestellten. Pfarrarchiv. 
Oberinnviertel. 
Nr. 1. Oberbäck. 
__ 1569. Wolf Hauser. 1575 Jörg Traunmüller, Oberpekh. 1589 
Wolf Seltsamb, dann dessen Schwiegersohn ‘Matthäus Speiser. 1638 
Leonh. Wibmer.. 1674 dessen Schwiegersöhn: Lorenz: Peterleithner. 
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