Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

Zeugnisse des Stiftergrabes 
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Seit der ersten Erhebung der im Stiftergrab ruhenden Gebeine 
es geschah dies im Jahre 1232; als man den Neubau des Münsters 
in Angriff nahm — sind die Schicksale dieser ehrwürdigen Stätte mit 
seltener Treue überliefert. Vor allem handelt es sich um Urkunden, 
welche nach den einzelnen Erhebungen gelegentlich der Beisetzung mit 
verschlossen wurden. In ältester Zeit schrieb man die Nachricht auf 
Bleiplatten, später wählte man hiefür dauerhaftere Metalle. Kamen sie aus 
einer der unten angeführten Ursachen für kurze Zeit ans Tageslicht, 
so versäumten es die Mönche nicht, Abschriften anzufertigen und auch 
andere diesbezüglich wissenswerte Dinge der Nachwelt zu berichten. 
Ohne Zweifel hatte das ursprüngliche Grab, abgesehen von seiner 
zentralen Lage im Kirchenraum, besondere Kennzeichen, ja einen be- 
sonderen Kult. Sonst wäre es nicht möglich gewesen, oder man wäre 
nicht auf den Gedanken gekommen, beim Abreißen des alten Gottes- 
hauses den Inhalt für eine Beisetzung in der großen, neuen Kirche aus- 
zuheben und zu bewahren. Diese Ehre erfuhr keinem der Äbte oder der 
weltlichen Großen, die ihre Ruhestätte in der Abteikirche erhalten 
hatten, einzig der selige Mönch Wisinto ausgenommen, der vor dem 
Thomasaltar begraben war. Die Geschichte dieser Reliquien bleibt seit- 
her mit jener der Gebeine des Stifters verbunden... ' 
In dem Wiegendruck „Fasciceulus temporum“‘, einer um 1490 in 
Straßburg gedruckten Weltchronik *) macht P. Johannes Urkauff noch 
vor 1509 zum Jahr 1232 folgende wertvolle Eintragung: 
His temporibus, videlicet 1232, (tempore Gregori IX. et Friderict 
secundi) **) Henricus abbas Comes de plewn novam fabricam erigere 
eupiens, in loco ubi nune est altare sancte crucis super gradum 
Monasterii Krembsmünster Corpus Guntharili prineipis filn Tassi- 
lonis calceatum sicut olim ante 455 annos sepultum fuerat, reperit 
ac in Capella beate virginis in truca lignea collocavit. Quod tandem 
post 72 annos Fridericus Abbas cum ossibus bisintonis monachi; 
qui miraculis .claruit, ad levam partem in tumulo elevato in medio 
ecclesie reverenter condidit. 
Jahre 1509 macht Urkauff folgenden Zusatz: 1 
1304 tempore Benedieti 11. pape et Alberti Regis Romanorum, 
in die sancti Ambrosii. — Tandem 1509 tempore Juli secundi, 
Maximiliani primi imperatoris, Johannis Abbatis, de medio ecclesie 
1) Die Wiegendrucke des Stiftes Kremsmünster, Linz 1947, Nr. 69%. 
') Von tempori bis secundi, späterer Zusatz gleicher Hand, 
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