Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

Im der zyklischen Mondrechnung des Martyrologiums ist der Be - 
ginn des Mondjahres mit dem Geburtsfest Christi, dem 25. De- 
zember, gedacht. Das Jahr 1582 hatte die. Goldene Zahl VI — nach 
der obigen Neumondtabelle ist jetzt in Jahren mit dieser Goldenen Zahl 
der Dezember-Neumond am 27., da er sich seither nach der Mond- 
gleichung um 2 Tage verspätet hat. Von den 12 Monaten des Mond- 
jahres sind 6 volle zu je 30 Tagen und 6 hohle zu 29 Tagen, ein ganzes 
Mondjahr hat somit 354 Tage, wogegen das Sonnen- oder Kalenderjahr 
365 Tage ‘hat; es bleiben also 11 Tage übrig, die im Martyrologium 
gleich im 1: Monat in den Zahlen für das Mondalter berücksichtigt wer- 
den. Die Zahlen.1—30 sind daher vom 25. Dezember bis einschließlich 
4. Februar, also für 30 + 11==41 Tage, vorgesehen, dann folgen ab- 
wechselnd die Zahlen 1. bis 29.und 1 bis 30; der Beginn der Mondmonate 
läßt sich natürlicherweise in einer nicht bloß für ein Jahr, sondern für 
Jahrhunderte gleichartig geltenden Anordnung nicht fixieren — er ver- 
schiebt sich von Jahr zu Jahr um 11 Tage. Dieser Überschuß macht in 
3 Jahren 33 Tage aus — das hat zur Folge, daß rund alle 3 Jahre den 
12 Mondmonaten ein 13. als Schaltmonat einzufügen ist. Wie aus der 
Neumondtabelle ersichtlich ist, geschieht dies in der 19jährigen Periode 
7mal, da die Schaltmonate — den 7. ausgenommen — mit 30 Tagen ge- 
rechnet werden, endet ein solches Mondjahr mit dem Schaltmonat von 
30 Tagen und beginnt das nächste wieder mit einem Monat von 30 Ta- 
gen, sodaß 2 „volle‘‘ Monate aufeinander folgen (vergl. Neumondtabelle 
unter Goldene Zahl: 3, 6, 8, 11, 14, 17, 19). Dagegen ist der Schaltmonat 
beim Übergang vom 19. Jahr des Mondzyklus auf das 1. ein hohler 
Monat von 29 Tagen; während sonst die Jännerlunation stets 30 Tage 
hat, muß. der zyklische Mond hier: einen Sprung machen, den Saltus 
lunae. 
Im Jahre 1956 wird z. B. am 31. Dezember unter dem Buchstaben 
des Martyrologiums s das Mondalter mit 28 verlesen — am nächsten 
Tag, dem 1. Jänner 1957, unter dem Buchstaben N mit 30! Dieser 
Sprung ist notwendig, um den Ausgleich der zyklischen Mondrechnung 
mit der astronomischen zu erzielen. 
Der 
Mond — astıvnuvimlSsch und ZyKlsch. 
Differenzen: 
Die zyklische Mondrechnung hat im Grunde den Zweck, in ver- 
hältnismäßig einfachen Formeln oder Tabellen den Ablauf der Mond- 
phasen evident zu halten. Es kommt dabei nicht darauf an, daß die zyk- 
Jlisch berechneten Neumonde genau mit den tatsächlichen zusammen 
fallen. Der Gregorianischen Kalenderreform erschien es wesentlich, daß 
die Ostertradition aufrecht: bleibt, daß das Osterfest am Sonntag nach 
dem 1. Frühlingsvollmond, bzw. der luna XIV. nach dem vorausgehen- 
den Neumond gefeiert wird, wobei als Frühlingsbeginn auf alle Fälle der 
21. März gelten muß, wenn er sich auch 'astronomisch nicht genau mit 
diesem Tag decken sollte. Für die Abweichung der durch die Epakten 
„fr 
DIN
	        
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