Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

Wie gezeigt wurde, war das alles in Kremsmünster trotz der emp- 
findlichen Opfer schon 1851 durchgeführt. . 
Eine zweite schwere Belastung für das Stift bedeutete die staat- 
liche Verordnung, daß nur an einer Universität herangebildete Kräfte 
nach Ablegung einer Lehramtsprüfung als ordentliche Lehrer anzustel- 
len seien. Dies brachte eine starke Vermehrung der Auslagen für die 
Lehranstalten mit sich. Nach den Angaben des Abtes Thomas Mittern- 
döorfer betrugen die Auslagen für Lehranstalten und Bildungszwecke in 
den letzten zehn Jahren die Summe von rund 140.000 fi 6. W., während 
sich seit dem 300jährigen Bestand der Lateinschule nach dem geringsten 
Überschlag die Auslagen auf mehr als 300.000 fl beliefen. 
1727 wurde vom Präfekten Rupert Langpartner die „Matricula 
Studiosorum in Gymnasio Cremifanensi‘* begonnen. 1851 enthielt sie die 
Namen von beinahe 5000 Studenten, welche alle ohne die geringste Aus- 
gabe zugunsten des Stiftes, hier längere oder kürzere Zeit Unterricht 
yenossenN. 
Unter der Regierung Kaiser Franz I (II) war dem Stift die Neu- 
errichtung der Ritterakademie angeboten worden. Man nahm das An- 
erbieten nicht an. So war der Vereinheitlichung im Schulwesen schon 
vorgebaut worden, als die Jahre 1849—1852 sie wirklich brachte. Ihr 
Gewinn kann nicht hoch genug angeschlagen werden. Das Stift konnte 
nun, abgesehen von der Seelsorge in den .Pfarreien (über 20) und der 
Verwaltung des großen Hauses, die ganzen geistigen Kräfte auf den 
Ausbau des Gymnasiums konzentrieren. Einige Zahlen mögen den Auf- 
stieg darlegen. 
Schülerzahl: 1852 
(901 
[852 
L867 . 
1879 . 
{901 
1914 , 
Bibliothek: 
247; 1867. . . . 285; 1879. . .°. 327; 
374; 1914. . . . 414; (u.23 Hospitanten): 
19, davon 13 ordentliche (Professoren) 
21, davon 14 ordentliche (Professoren) 
20, davon 14 Professoren 
24, davon 21 Professoren 
22, davon 20 Professoren 
Lehrer- Schüler- (Die Stiftsbibliothek 
nicht berücksicht.) 
1852 über 100 Bände (Zuwachs für beide) 
1867 150 Bände (1866: 300 Bände) 
1879 © 230 :Bände (Gesch. u. Ankauf) 
1901 .°. 48 Bände. .. 17 Bände (Gesch. u. Ankauf) 
1914. . 140 Bände. . 91 Bände 
Lehrer: 
Das gleiche Bild der Entwicklung zeigt fast jedes Jahr. 
Wollte man nun noch Stichproben der Neuanschaffungen und 
Geschenke in der Naturaliensammlung (zoologisch, mineralogisch, geo- 
logisch, botanisch und der naturhistorischen Bibliothek), des physi- 
kalischen Cabinettes, der archeologischen, astronomischen, geographisch- 
historischen und der Lehrmittel für Freihandzeichnen berücksichtigen, 
würde man erst halbwegs ein Bild über das Schaffen des Stiftes auf 
geistigem Gebiet bekammen. 
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