Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Kremsmünsters älteste Globen 
(1560-1621) 
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Ur. P. Richard Rankl 
Der Mathematische Turm zu Kremsmünster weist eine sehr reich- 
haltige Sammlung von Globen auf: 26 Himmelsgloben und 15 Erd- 
globen. 
In dieser kurzen Abhandlung soll jedoch nur von den 3 ältesten 
Himmelsgloben und dem ältesten Erdglobus gesprochen werden. 
Himmelsglioben 
Dem Thales von Milet (6. Jh. v. Chr.) wird die Konstruktion des 
|. Himmelsglobus zugeschrieben. Ptolemäus (2. Jh. v. Chr.) gibt nähere 
Angaben, wie ein solcher herzustellen ist. Um das Jahr 1000 n. Chr. 
soll in Kairo noch ein Ptolemäischer Globus gezeigt worden sein. 
Für wissenschaftliche Zwecke wurden Himmelskugeln anscheinend 
erst im 14. Jh. hergestellt. Zu den 48 Sternbildern des Ptolemäus treten 
im Mittelalter vier neue: Lautenspieler, Schildkröte, Bohrer und Fahne 
(Michael von Schottland, gest. 1234), die jedoch nur bis gegen Ende 
des 16. Jh. auf populären Himmelskugeln aufscheinen — der Globus 
von Mongenet enthält sie nicht. 
Eine wesentliche Vermehrung der Sternbilder erfolgte auf dem 
südlichen‘ Sternenhimmel durch den Seefahrer Petrus Theodori, der 
12 neue Sternbilder festlegte, die Jodocus Hondius 1601 auf seinem 
Himmelsglobus und Johannes Bayer 1603 in seiner Uranometria (Stern- 
karten, 49. Tafel) verzeichnet hat. — Auch auf dem Habrecht-Globus 
scheinen neue Sternbilder auf, wie Tigris und Jordan. Die Versuche 
des 17. Jahrhunderts, an Stelle der alten Sternbilder christliche Stern- 
bilder (Schiller S. J. 1627) oder die Wappen von Fürsten einzuführen 
(Weigel 1688) hatten keinen bleibenden Erfolg. 
Wissenschaftlich ist heute jene Abgrenzung der Sterngruppen 
bzw. deren Bezeichnung mit dem Nahen von Sternbildern maßgebend. 
die für den nördlichen Sternenhimmel Argelander 1843 in seinen Stern 
karten gegeben hat und für den südlichen Sternenhimmel die Urano- 
metria Argentina 1877 von Gould. 
Der älteste Himmelsglobus der Kremsmünsterer Sammlung ist 
der von Mongenet,. 
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