Volltext: Festschrift zum 400jährigen Bestande des öffentlichen Obergymnasiums der Benediktiner zu Kremsmünster

wölbeansätze..des. Kreuzganges zeigen, daß er mit gedrückten Kreuz- 
ippengewölben von quadratischem Grundriß mit 330 cm Seitenlänge 
eingewölbt war. a 
An der westlichen Abschlußmauer des sogenannten Kreuzhofes. 
der vom Münster und den Conventsgebäuden eingeschlossen wird, fan- 
den sich vier kleine, enge, romanische Fenster und Ansätze des west- 
lichen Armes des Kreuzganges. Diese Fenster gehören dem Anfang des 
13. Jahrhunderts an. Sie sind um einige Jahrzehnte älter als der Neubau 
des Münsters, der_im Jahre 1232 begonnen wurde, 
; Am Nordende des westlichen Kreuzgangarmes steht das SÜüd- 
portal (siehe Tafel IIN). Es ist ein romanisches Stufenportal aus der zwei- 
ten Hälfte. des 13. Jahrhunderts. Es ist an der Außenseite 250 cm breit 
und 380 cm hoch. In den Stufenecken des Gewändes stehen je 4 Säul- 
chen von 8% cm Dicke und 155 cm Höhe auf attischer Basis und 
abgeschrägten Sockelplatten. Die Knospenkapitelle auf den Ecksäulchen 
sind Beispiele feiner Werkarbeit und meisterhafter Bezwingung des 
groben Steines, der weißen Nagelfluh. Je zwei Blätter lösen sich von 
ihrem. Kapitell und verbinden sich über ‘den vorspringenden Kanten 
der Stufen frei mit den Blättern der benachbarten Kapitelle. Die Deck- 
platten über den Kapitellen sind tief gekehlt. Über den Deckplatten 
steigen in der Fortsetzung der Säulchen die Bögen auf und schwingen 
von einem Gewände zum andern. Das Türfeld ist durch einen Halbkreis- 
und zwei Viertelkreisbögen gegliedert. Das Portal war von Anfang an 
mit Tönen von Grau, Gelb und gebrannter Sienpa, in mehreren Schich- 
ten übereinander bemalt. Zum letztenmal wurde es im Anfang des 
17. Jahrhunderts farbig getönt, gegen Ende dieses Jahrhunderts aber 
zugemauert und blieb so ein Vierteljahrtausend verborgen. 
Das Erdgeschoß des Südturmes 
Der ebenerdige Raum im südlichen Turm war unter dem Namen 
Läuthaus bekannt, weil von ihm aus mit Seilen, die durch die Gewölbe 
die Glockenstube führten, die Glocken geläutet wurden. Es war seit 
der Barockzeit ein einfacher Raum, der von der sogenannten Vorhalle 
durch eine Holztür zugänglich war und durch ein Fenster von Westen 
beleuchtet wurde. In der Mauer gegen das Seitenschiff befand sich ein 
halbkreisförmiges, vergittertes Fenster, das durch eine in Holzrahmen 
gefaßte, ornamental bemalte Leinwand abgedichtet wurde. Durch die 
Ablieferung der Glocken wurde der Raum funktionslos, zumal die neuen 
Glocken gemäß dem technischen Fortschritt mit elektrischem Läutwerk 
versehen werden. Daher wurde das Läuthaus für Forschungen nach den 
Formen der alten Kirche freigegeben. 
Daraufhin wurden folgende spätere Zutaten entfernt: die Mauer 
gegen das Seitenschiff, die Ummauerung der Hälfte des Innenpfeilers 
des Turmes und des Wandpfeilers, die Vermauerung des spätgotischen 
Durchganges durch die 230 cm dicke südliche Turmmauer, die Vermau- 
erung des Einganges zur romanischen Wendeltreppe und von 10 Stufen 
dieser Treppe, die teilweise Vermauerung des romanischen Fensters, 
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4 L.
	        
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