Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Privilegienbuch. 
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und Christoph Khlebersperger, Burger zu Riebt, haben sich gegen den 
Marktrichter Leonhard Weibpoldt wegen des Bier- und Weinschenkens 
beschwert, so sich der benannt Weibpoldt in solichem seinem Richteramt 
gebraucht wider des Marktes Freiheiten. Weibpoldt entgegnete, „wie er 
vormals, als er Richter gewesen, auch geschenkt hab, desgleichen andere 
Burger mehr, so das Richteramt verwesen, derselben Zeit auch gethan 
und sonderlich am jüngsten und letzten vor ihm Leopold Perger". Es 
kam zum Vergleich: „Nachdem bemelter Weibpoldt nun mit Verwesung 
solich seines Richteramtes so tief im Jahr und ein Pierpreu ist, so soll 
ihm dasselbe Jahr, bis sich die Jahrzeit mit Abtretung solich seines 
Richteramtes endet, solich seine Handtierung mit dem Pierpreuen nicht 
aufgehebt sein, sondern daß er Pier machen, dasselb unter dem Reifen 
ausgeben, auch öffentlich schenken und deshalb einen offenen Bierzeiger 
aushenken möge, doch soll- er in der Zeit seines Richteramtes, wie vor 
steht, offen keinen Wein weder in seinem Hans noch sonst schenken" . • . 
So die von Riebt „füran nach Ausgang solichen Jahres vermöge ihrer 
Freiheiten einen anderen Richter erwählen und setzen, so mögen sie in 
Kraft derselben ihrer Freiheiten dem Richter das Schenken verbieten. 
Sie sollen ihm auch zu der Zeit, so sie ihn zum Marktrichter geordnet 
haben, von Stund an sagen, wes er sich in solichem gebrauchen soll, 
damit sie deshalben ihren Freiheiten nach füran künftiger Irrungen ver 
tragen bleiben". Burghausen, Pfinztag, Sank Antonientag, 13.Juni 1510 
(10—19). 6. Herzog Heinrich's XVI. Gnadenbrief über die zwei Jahr 
märkte, Freiung, Zollfreiheit, Marktgericht im Burgfrieden, das Verbot 
einer Tafernerrichtung innerhalb einer Meile Weges, die Verwilligung 
des Holzes für das Gotteshaus, die Thore, Brücken und Marktgräben, 
das Weiderecht im Ried, endlich die Rechte und Freiheiten wie Landshut 
und andere Städte und Märkte in Baiern. Burghausen, „Mitichen nach 
St. Paulstag, als er bekert wart", 29. Januar 1416 (20—29, Orig.- 
Marktfreiheiten, Beil. 3). 7. Herzog Georg der Reiche verleiht den 
Jahrmarkt auf den sanct Niclastag mit Freiung drei Tage zuvor und 
darnach, also sieben Tagen, „doch uns an unseren Obrigkeiten, Mäuten 
und Zöllen nnvergriffen." Landshut, Freitag nach Lucia, 17. De 
cember 1484 (30—32, Orig.-Marktfreiheiten, Beil. 6). 8. Herzog 
Heinrich XVI. verleiht den Bürgern zu Riebt den Zoll im Markt und 
das Marktgericht mit Vorbehalt der Vicedomhändel für den Landschreiber, 
das Burgrecht auf den Häusern zu Riebt gegen 40 Pfund Pfennige 
jährlich zu Weihnachten an den Pfleger oder Landrichter und Aufkündigung 
zu Martini. Burghausen, St. Florianstag, 4. Mai 1435 (33—35,
	        
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