Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried von 1890 an. 
elektrisches Licht mittelst Bogenlampen erhellt. Die städtische Musik 
kapelle, die Bergwerkskapelle von Hausrucked und die Salzburger Veteranen- 
kapelle trugen abwechselnd ausgewählte Piecen vor. Die Radfahrer 
eröffneten fünf verschiedene Fahren auf Distanzen von 1600 bis 4000 Meter. 
Am Dienstag wurde ein Trabreiten, am Mittwoch ein Vorgabe-Zucht 
fahren für dreijährige und ältere, in Oesterreich-Ungarn geborene und 
gezogene Hengste und Stuten, ferner ein Zweispänner-Vorgabefahren für 
Pferde aller Länder mit einer jedesmaligen Distanz von 3200 Metern 
gehalten. Bei jedem Fahren und Reiten betrug der erste Preis 200 Kronen.. 
Der landwirtschaftliche Bezirksverein Ried verteilte an seine Mitglieder 
9 Preise, silberne und broncene Vereinsmedaillen und einige Diplome 
für Hornvieh, Pferde, Schweine, Geflügel, Wild, Krebse, Bienen. Der 
höchste Preis war 34 Kronen. Der Landeskulturrat widmete mehrere 
silberne und broncene Staatsmedaillen, auch Diplome für Getreidesorten, 
Gemüse- und Hackfrüchte, Flachs, Obst und Blumen. Am Sonntag 
wurden 16,000, am Montag 6000, am Dienstag 11,000, am Mittwoch 4000, 
zusammen 37,000 Eintrittskarten verkauft. So hat dieses jüngste Rieder 
Volksfest einen sehr erfreulichen Verlauf genommen (ebend. Nr. 36, 37). 
Vom Jahre 1890 an dauerte die Bauthätigkeit in der Bahnhof 
straße und in den Seitenstraßen: Gränzgasse u. a. fort. Es fehlte aber 
noch immer für die Stadt Ried eine Bauordnung. Jeder baute nach 
Belieben, ohne Rücksicht auf die bereits bestehende Hänserlinie, parzellierte 
seine Gründe und eröffnete Querstraßen. In der Sitzung des Gemeinde- 
ausschusses vom 30. November 1895 wurde als zukünftige Baulinie die 
Richtung der bereits stehenden Häuser angenommen, die Erwirkung eines 
Landesgesetzes zur Ausdehnung der Bauordnung anderer Städte auf die 
Stadt Ried beschlossen und die Anfertigung eines Stadterweiterungs 
planes dem Ingenieur Pichler übertragen (ebend. Nr. 40), am 1. April 
1898 von dem Kaiser das Landesgesetz von der Ausdehnung der Bau 
ordnung der Städte Linz und Wels vom 1. August 1887 auf die Stadt 
Ried sanktioniert. 
Wie beinahe alljährlich kamen auch 1896 Offiziere der Kriegsschule 
zu den Mappierungsarbeiten nach Ried, darunter der Oberlieutenant 
Erzherzog Joseph Ferdinand, ein Sohn des Großherzogs Ferdinand IV. 
von Toskana, Lieutenant Fürst Windffchgrätz. Der Erzherzog wohnte 
vom 18. Juni bis 27. Juli im Hause des Herrn Karl Kögl, Gold- 
schmiedes am Hauptplatze neu Nr. 10, alt Nr. 11, 37 (ebend. Nr. 25). 
Vom 26. August bis 1. September 1896 fanden in den gegen den 
In hin gelegenen Gemeinden des Bezirkes Ried Truppen-Divisions-
	        
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