Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried von 1890 an- 
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Gemeindeamt und im ersten die Sparkasse in den gewünschten feuer 
sicheren, lichten und geräumigen Lokalitäten- Im durchwegs gewölbten 
Parterre befindet sich die Wachstube für die städtische Sicherheitswach 
mannschaft. Außerdem bestehen hier noch mehrere verfügbare Räumlich 
keiten. Der Plafond im ersten Stocke ist durchwegs aus Wellenblech 
mit einer schützenden Betonlage angefertigt- Thür- und Fensteröffnungen 
sind gegen Feuersgefahr gesichert. Sämtliche Räume des Rathauses 
werden mit elektrischem Lichte erleuchtet. Bei dem vollständigen Abbruch 
des alten Rathauses haben die präliminierten 40,000 Gulden nicht hin 
gereicht. Nach dem summarischen Berichte der Stadt Ried von 1897 
(Tab. XVIII.) kostete der Rathausbau 77,369 G. 73 Kr. Davon ent- 
fielen als Hauptposten: für das Mauerwerk 21,919 G. 51 Kr., auf die 
Zimmermannsarbeiten 5175 G. 5 Kr., für Professionisten: Tischler, 
Schlosser, Maler, Glaser u. s. w. 42,279 G. 79 Kr. Zu den Baukosten 
widmete die Sparkasse aus dem Reservefonde den Betrag von 60,000 G. als 
Vorschuß. 17,000 G. wurden als Darlehen aufgenommen. Der Vorschuß 
wird nach und nach durch jährliche Widmungsbeträge aus dem Reingewinn 
getilgt. Die Zinsen für das Darlehen finden im Zinse von 1500 G. für die 
Sparkasse-Lokalitäten ihre Deckung. Am 1. Mai 1894 bezogen das Ge 
meindeamt und die Sparkasse die neuen Räume. Am 7. Mai fand in 
Gegenwart der Behörden und Gemeindevertretung die feierliche Eröffnung 
des neuen Rathauses statt. Nach einem Gottesdienste in der Stadtpfarr 
kirche um 9 Uhr wurde ein Rundgang durch das neue Gebäude, darauf 
ein Festmahl im Huber'schen Gasthofe, am 11. Mai die erste Ausschuß- 
sitzung im neuen Ratssaale gehalten (Wochenbl. Nr. 19.) 
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Im Sommer 1894 fanden in der Umgebung von Ried abermals 
Manöver der 6. Infanterie-Brigade statt. Am Samstag, den 4. August, 
um 12 Uhr mittags kamen der Regimentsstab, die Musik und drei 
Bataillone des Infanterie-Regimentes Nr. 59 auf dem Marsche von 
Salzburg über Frankenburg nach Ried. Eine große Menschenmenge 
erwartete die heimatlichen Krieger. Die bereits in Ried dislocierten 
Truppenteile stellten sich gegenüber: Das 1. Bataillon des Infanterie- 
Regimentes Nr. 59, ein Bataillon Kaiserjäger und eine halbe Eskadron 
Dragoner. Straßen und Felder waren in Folge des strömenden Regens 
aufgeweicht. Das Regiment hatte mehrere Marschtage hinter sich. Doch 
marschierte dasselbe unter den Klängen der Musik in sehr guter Haltung 
in Ried ein. Nach Einberufung der Reservisten erreichte es beinahe 
die Kriegsstärke. Der Kommandant Oberstlieutenant von Hennevogel
	        
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