Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Jnviertler Jubelfeier 1879. 
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Damit das Gedächtnis der denkwürdigen Tage der Jubelfeier auch 
Len spätesten Geschlechtern nicht verloren gehe, ließ die Stadtgemeinde. 
Borstehung bei Joseph Kränzl in Ried eine Festschrift (48 S. in 8°) 
drucken: „Gedenkblätter an die am 12. 13. und 14 Mai 1879 in der 
Stadt Ried stattgehabte Säkular-Feier der durch den TeschenerFrieden 
am 13. Mai 1779 erfolgten Vereinigung des Jnviertels mit Oesterreich." 
Die Ausgabe der Gedenkblätter, welchen obige Schilderung entnommen 
ist, sowie die übrigen publizistischen Arbeiten zur Jubelfeier besorgte das 
Redaktionskomitee: Die Herren Advokat Or. Florian Pöschl als Obmann, 
Bürgermeister Joseph Gyri und Buchdrucker Joseph Kränzl. 
Vor dem Feste war in der F. I. Ebenhöch'schen Buchhandlung 
(Heinrich Korb) in Linz eine Broschüre (44 S. in 8°) erschienen: „Die 
Vereinigung des Jnviertels mit Oesterreich infolge des Friedensschlusses 
zu Teschen am 13. Mai 1779. Eine geschichtliche Reminiscenz, zur hundert- 
jährigen Jubelfeier seinen Landsleuten gewidmet von Konrad Meindl, 
Chorherrn in Reichersberg." Nach Beschluß des o.-ö. Landesausschusses 
erhielt hiervon eine jede Schule des ehemaligen Jnviertels ein Exemplar 
als Andenken an die Jubelfeier im Jahre 1879. 
Das wertvollste Gedenkbild an das dreitägige Jubelfest erhielt die 
Stadt Ried durch die Gnade Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph I. 
Allerhöchstdieselben ließen durch den Hofmaler Vita in Wien Ihr Bildnis 
-anfertigen und spendeten dasselbe der Stadt Ried. Am 1. September 1879, 
um 10 Uhr, wurde dasselbe von dem k. k. Hofrat und Leiter der Statt 
halterei, Fürsten Lothar Metternich-Winneburg, in Gegenwart der Spitzen 
der Behörden, der Gemeindevertretung, mehrerer Vereine und Korporationen 
im festlich geschmückten Ratssaale übergeben. Bürgermeister Joseph Gyri 
dankte in bewegten Worten für das kaiserliche Geschenk. Aus Anlaß 
des Volksfestes weilten Se. Majestät in Linz. Am 6. September dankte 
daselbst für das teuere Bildnis persönlich eine Deputation, bestehend aus 
dem Bürgermeister Joseph Gyri, den Gemeinderäten Engelbert Wetzels- 
berger, Karl Weilguny, Joseph Kränzl und Ignaz Rasberger. Auf die 
Ansprache des Bürgermeisters geruhten Se. Majestät zu erwidern: „Mit 
vieler Genugthuung habe ich die Loyalitätsbezeugungen der Stadt Ried 
entgegengenommen. Es freut mich, wenn ich durch das Bild, welches 
ich leider vollendet nicht gesehen habe, wovon man mir jedoch sagte, 
daß es gut sei, Ihnen eine Freude machte. Ich setze voraus, daß Sie 
wie bisher die Loyalität in Ihrer Stadt wie auch im ganzen Kreise in 
echt österreichischer Gesinnung bethätigen werden." Zugleich nahm der 
Kaiser „die Gedenkblätter" huldvollst entgegen. Der Bürgermeister wurde
	        
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