Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Jnviertler Jubelfeier 1879 
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der Festtafel bei einbrechendem Abend folgten noch Toaste mehrerer 
Biirgermeister und Abgeordneter, sowie einiger anderer, das Jnviertel 
ihre Heimat nennender Festgäste. An diesem Tage kamen der Stadt 
Ried viele briefliche und telegraphische Teilnahmsbezengungen zu von 
Städten, Vereinen, Abgeordneten, in der Ferne weilenden Inviertlern. 
Es sind zu verzeichnen der Landesverteidigungs-Minister Horst, die ehe 
maligen Statthalter in Oberösterreich Dr. Alois Fischer in Jnsbruck, 
Statthalter Conrad Eybesfeld in Wien, der k. k. Kreisgerichts-Präsident 
Dr, Karl Maurer in Korneuburg, früher in Ried, der k. k. Statt- 
haltereirat Theodor Altwirth in Linz, früher Bezirkshauptmann in Ried, 
der letzte Magistrats-Syndikus von Ried, der erblindete Oberlandes 
gerichtsrat Georg Achleitner. Die Stadt Ried hatte der durch den 
Friedensschluß vom 13. Mai 1779 geschichtlich denkwürdigen Stadt 
Teschen in Schlesien einen Festgrnß gewidinet. Denselben erwiderte 
telegraphisch der Bürgermeister Demel mit einem Hoch auf die Stadt 
Ried. Die in Wien lebenden Schlesier hielten im Hotel de France zur 
Säkularfeier des Teschener Friedens ein Festmahl. In patriotischer Fest 
brüderschaft übersandten sie ihre Glückwünsche nach Ried. Mündlichen 
Festgruß an das Empfangskomitee überbrachten vom hochwürdigsten Abte 
Cölestin Ganglbauer von Kremsmünster der Direktor der Sternwarte 
P Gabriel Straffer und der Pfarrer von Steinerkirchen P. Victorin 
Berndl, beide Söhne des Jnviertels. 
In schöner Beleuchtung erglänzten um 8 Uhr abends das Rathaus 
und der Stadtbrnnuen; Dietmars Standbild strahlte, von elektrischem Lichte 
magisch beleuchtet. Der Fackelzug des Turnvereines war im Anzuge. 
In zwölf Reihen, 160 Mann stark, führten die Turner mit Pechfackeln 
und farbigen Lampions die verschiedensten Figuren und Aufmärsche aus. 
Zum Schlüsse formierten die Fackelträger den kaiserlichen Namenszug: 
F. J. I. Eine große Menschenmenge füllte den Platz. Nur mit Mühe 
konnte die Regiments-Musikkapelle Aufstellung nehnien. Es wurde die 
Volkshymne intoniert. Hochrufe erfüllten die Luft. Noch in die tiefe 
Nacht hinein rauschten aus verschiedenen Gastlokalen die Märsche der 
Rieder und der auswärtigen Mnsikbanden. 
Der zweite Festtag, Mittwoch den 14. Mai, war ein herrlicher 
Frühlingstag mit Sonnenschein und lauer Luft. Nach dem Morgenruf 
der Musikkapellen begann es sich zu regen. Die Eisenbahnzüge brachten 
lausende nach Ried. Ganze Wagenburgen standen vor den größeren 
Einkehrgasthänsern. An die Stelle des Altares am unteren Hauptplatze 
wurde für die Pferdeschau ein Zelt errichtet. Die Kommission zur Ver
	        
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