Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1870-1879. 
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«ine abendliche Festkneipe bei Fux, Mnsikstücke der Kapelle, mehrere 
Chöre der Liedertafel nnd verschiedene Reden (Wochenbl. Nr. 16). 
Im April 1870 tanschte die Stadtgemeinde Ried von Herrn 
Engelbert Wetzelsberger, Kanfmann am Hanptplatz Nr. 14, neu 36, 
ein zwischen der Promenade nnd der Dechantswiese gelegenes Grnndstück 
vom Staketenzann bis znm Mühlbach ein, trat dagegen zwei an die 
Wetzelsberger'scheu Grundstücke angränzende Parzellen der Riedäcker ab 
(Wochenbl. Nr. 17). 
Am 2. Mai 1870 konstituierte sich der Gabelsberger-Stenographeu- 
Berein in Ried. Gewählt wurden die Herren: Lehrer Johann Zettl 
als Vorstand, Advokat Dr. Johann Oberhuber als Stellvertreter, Kauf 
mann Karl Dimmel als Schriftführer, Eduard Buchleithner als Kassier, 
Hans Mühringer als Bibliothekar (Wochenbl. Nr. 18). Am 14. Mai 
feierte der Verein im Kögl'schen Weinhanse sein erstes, am 9. Juni 1895 
sein 25jähriges Gründungsfest. Zugleich wurde die fünfte Haupt- und 
Wanderversammlnug des deutschen Gabelsberger Stenographenverbandes 
in Oberösterreich gehalten. 
Mit allerh. Entschließung vom 6. Mai 1870 wurde Ludwig Frei 
herr von Holzgethan zum Finanzminister ernannt. Die allgemeine Stimme 
hatte denselben bereits 1866 als Nachfolger des Ministers Graf Larisch 
bezeichnet. Dr. Ludwig Holzgethan war um das Jahr 1848 Cameral- 
rat und Bezirksvorsteher bei der k. k. Cameral-Bezirks-Verwaltung für 
den Inkreis in Ried gewesen. 
„Auch Heuer haben wir", so schreibt das Wochenblatt Nr. 19 vom 
10. Mai 1870, „von Verschönerungen in und um die Stadt Nied mehreres 
.zu verzeichnen. So wurde mit der Planierung und Pflasterung der 
Postgasse (jetzt Kirchengasse) bereits begonnen, die Arbeit wird aber eine 
Unterbrechung erleiden müssen, da Herr Kanfmann Joseph Mayer (Be> 
sitzer des ehemaligen Postgebäudes am Hauptplatz Nr. 22, neu 43) den 
von ihm angekauften abscheulichen Stall neben der Post niederreißen und 
dafür ein Magazinsgebäude mit netter Fassade erbauen will. In der 
selben Gasse wurde die Holzhütte des Bäckers Kuoll beseitigt, auf Ge 
meindekosten die Gartenmauer in gleicher Linie mit dem Postgebände 
-(Kirchengasse Nr. 415, neu 10) aufgeführt und dadurch die Postgasse 
bedeutend erweitert. Der untere Pfarrplatz erfuhr eine wesentliche Ver 
schönerung durch die Aufführung einer zierlichen Mauer am Leopold 
Ammerer'scheu Garten. Die neuen Oekonomiegebäude des Pfarrhofes 
bilden einen würdigen Abschluß. Die bisherigen höchst feuergefährlichen 
Stallungen, sowie das Ausfließen der Jauche auf den Promenadeplatz
	        
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