Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Kolonisierung. 
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Bauleute und der von den Bischöfen zu Bamberg gegründeten Klöster. 
Honhart erscheint urkundlich als Wald 898 (Urk.-B. II., 43, 4b—46). 
Hart bedeutet Wald, Hohinhart, Honhart, Hönhart: der Wald auf der 
Höhe. Zn Hönhart saß ein Edelgeschlecht. Um 1090 übergab der freie 
Mann Heinrich von Honhard nach Ranshofen den Censualen Adelpert 
(Urk.-B. I., 208). Als Zeugen für Ranshofen erscheinen um 1140 
Eberhard der Amtmann (preco) von Honehart, Ouze und Harwik, alle 
von Hohenhart (ebend. 222). 
Außer den fränkischen Ortsnamen weisen auch die Patrone vieler 
Gotteshäuser um den Kobernausen herum auf den Bamberg'schen Ursprung 
der dortigen Kulturen. Hierher gehört eine zweite Reihe späterer Martins 
kirchen: Atersee, St. Martin bei Oberwang, Frankenburg, Ampflwang, 
Atnang, St. Martin. Neben dem hl. Martin haben die Franken auch 
dem hl. Apostel Jakob viele Kirchen gebaut und Altäre errichtet. Hanten- 
berg ist eine Martinskirche fränkischer Stiftung. Um 1140 schenkte Jmma 
von Aphetal von ihrem Gute ein Joch über dem Altar des hl. Martin 
zu Hantinperch (Urk.-B. I., 222—223). In derselben Kirche bestand 
auch ein Altar des hl. Apostels Jakob. In Gegenwart von Fürsten, 
Kriegsleuten und Ministerialen übergab Herzog Welf um das Jahr 1112 
zur Kirche Hantenberg auf die Bitte des Priesters Erimbert daselbst die 
umliegenden Gründe, Bebautes und Unbebautes, Lehen und Aigen zu 
seinem und seiner Eltern Seelenheil zu Ehren des hl. Apostels Jakob 
und des Märtyrers Christi des hl. Pankraz (ebend. 253). Auf Bam 
berg'schen Grunde sind entstanden die St. Jakobskirchen: die heutige 
Pfarrkirche Lengau unweit Fridburg und die ehemalige Pfarrkirche zu 
Schälchen bei Matighosen. Durch Tausch mir dem Stifte Reichersberg 
kam das Gut Roßbach an der Chalbaha an das Bistum Bamberg. 
Die Pfarrkirche zu Roßbach ist dem hl. Jakob geweiht. Desgleichen die 
Pfarrkirche Hönhart. Im Urbar von Niederbaiern von 1313 erscheint 
im Genaistinger Amte des Gerichtes Weilhart Hönhartzchirchen (Mdl., 
Braun. II., 8). Es ist daher zu vermuten, daß die Pfarrkirche Hönhart 
auf ehemals Bamberg'schem Grunde erbaut worden ist. Bamberg'schen 
Ursprunges ist die der hl. Kunigund, Gemahlin des Kaisers Heinrich II. 
des Heiligen geweihte Pfarrkirche zu Kirchberg, daneben die Kirche 
zu Sigertshaft zum hl. Martin. Auch der Bau der gesperrten St. Kolomann- 
Filialkirche in der Pfarre Schildorn wird dem Bistum Bamberg zuge 
schrieben. In der Nähe liegen die schon genannten Bamberg'schen, dann 
Stift Aspach'schen Güter von Schildorn her gegen den Wald zu.
	        
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