Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1848. 
Werkes inne. Im August 1856 schlug die Lokalkommission für die 
Ablösung von Waldservituten im ersten Stocke des ehemaligen Kapuziner 
klosters die Kanzlei auf. Als Grundlage zur Berechnung der Ablösungs 
summe für Bodenfrüchte nahm man die Katastralpreise, für die Gebühren 
aus der Gerichtsbarkeit einen dreißigjährigen Durchschnitt an. Die 
Kameral-Herrschaft Ried verlor hierdurch ihre Grundherrlichkeit über 
die unterthänigen Realitäten im Pfleggerichte. Der Boden war nun 
entlastet und der Bauer freier Herr seines Besitztums. Die Dominikal- 
Gerechtsame des Marktes Ried auf den märktischen und bürgerlichen 
Realitäten nahm ein Ende. Auf den bürgerlichen Häusern im Markte 
lasteten zahlreiche teils von Stiftungen, teils von Kapitalsanlagen 
herrührende kleine Stiften und Gilten. Am 2. März 1859 beschloß der 
Gemeindeausschuß die Durchführung der Ablösung der Hausstiften gegen 
Erlag eines zwanzigfachen Kapitalbetrages. Am 4. Januar 1868 ließ 
derselbe abermals eine Einladung zur Ablösung dieser Stiften ergehen, 
worauf die Löschungserklärung erfolgen sollte. Der Magistrat, be 
ziehungsweise der Syndikus, führten die Gerichtsbarkeit bis zur Ueber- 
gabe an die neuorganisierten k. k. Gerichte bis 1850 provisorisch fort, 
und zwar an der Stelle des als Deputierter in Frankfurt weilenden 
Syndikus Georg Achleitner zuerst der dem Pfleggerichte Ried zugeteilte 
schon genannte Auskultant der Stadt- und Landrechte in Linz Dr. Johann 
Hitzinger, dann der Konzeptspraktikant Ludwig Frimel vom Pfleggerichte 
in Salzburg. 
Der Magistrat des Marktes Ried bestand 1848 aus dem Bürger 
meister Franz Tav. Rothbauer, dem Syndikus Georg Achleitner, den 
bürgerlichen Räten Franz Kaltenegger, Anton Schachner, Alois Scharrer, 
Karl Keith. Zum Bürgerausschuß gehörten: Michael Haßreidter jun., 
Franz Klaudi, Franz Gerhartinger, Michael Dimmel, Alois Mühlberger, 
Alois Kögl. Kämmerer und Oekonomieverwalter war Georg Ortner, 
Verwalter der vier geistlichen Stiftungen Bartholomäus Waniczek, Kranken 
hausverwalter Michael Haßreidter jun., Armenstiftungenverwalter Franz 
Lav. Dangl, Bürgerspitalsverwalter Michael Pfeiffer, Leprosenhaus- 
verwalter Franz Sperl, Quartiermeister Franz Sparer, Feuerlösch- 
requisttenverwalter Anton Schachner. Das Kanzleipersonal bestand aus 
dem Aktuar und Expeditor, Taxator, Waisen- und Grundbuchs-, dann 
Kammer- und Stiftungs - Rechnungsführer Johann Ev. Hauer, dem 
Kanzelisten, Protokollisten, Registranten und Grundbuchsführer Johann 
Ev. Bulda, dem Rats- und Gerichtsdiener und beeideten Schrannen 
schreiber Johann Bapt. Zimmermann.
	        
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