Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Französische Regierung in Ried 1810. 
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Schlupfwinkel durchsuchen, ferner sämtliche Gasthäuser, die Brücken und 
Kreuzwege besetzen. Jeder Landrichter war für die ordentliche Abhaltung 
der Streife bei 50 G. Strafe verantwortlich. Ein streifender Schreiber 
im Hausruckviertel bekam täglich 1 G. 30 Kr., der Amtmann 48 Kr., 
ein Jäger 45 Kr., der Landgerichtsdiener 40 Kr., ein Jägerjung 30 Kr., 
ein Dienerknecht oder Soldat 24 Kr. R. W. Doch hatten die Streifen 
leinen sonderlichen Erfolg. Nur einiges aus dem Vielen! In der 
Nacht vom 23. auf den 24. März erbrachen Diebe beim Hofwirte in 
Münzkirchen gewaltsam den Stall. Es wurde dem durchreisenden Handels 
mann Moses Rothschild von Nordstätt in Württemberg ein teueres 
Reitpferd gestohlen. Der Eigentümer versprach dem ehrlichen Finder 
eine Belohnung von vier Dukaten. Anfangs Mai ereignete sich in der 
Nähe von Ried ein merkwürdiger Fall. Der Amtmann des Land 
gerichtes Ried, Paul Ueberreiter in Taiskirchen, witterte im Jrgerhölzel 
fünf verdächtige Manns- und drei Weibspersonen mit einem roten Hunde. 
Er bot einige Bauern auf und durchstreifte den Wald. In einem 
Dickicht des Schachlhölzls trafen sie zwei Männer und eine Weibsperson. 
Ein Mann gab auf den Amtmann Feuer. Er entrann in der Dunkel 
heit während des Handgemenges. Sein Begleiter hatte eine geladene 
Pistole in der Hand. Der Amtmann schlug ihn mit dem Seitengewehr 
zu Boden und versetzte dem Fanghund einen so starken Hieb über den 
Kopf, daß er unter lautem Gebell zusammenstürzte. Der Mann und 
die Weibsperson wurden von Ueberreiter und den Streifleuten gebunden 
und an das Landgericht Ried eingeliefert. In dem Verhafteten erkannte 
man gar bald den berüchtigten und für die allgemeine Sicherheit so 
gefährlichen Schuster Mathias Kindlinger von Hackenbuch. Er war beim 
Landgerichte Schärding in Untersuchung gestanden und aus der Fron 
feste entwichen. 
Am 11. Juni 1810 zwischen 5 und 6 Uhr morgens ging der 
Gerichtsdiener Florian Schweighart von Weiffendorf zur Kirche in 
Metmach. Auf dem Wege traf er einen ihm an Größe und Leibesstärke 
weit überlegenen Mann. Er gebot ihm zu halten. Der Mann zog 
aber ein mit gehacktem Blei scharf geladenes Doppelterzerol aus dem 
Mantel hervor und feuerte einen Lauf auf Schweighart. Dieser packte 
ihn an der Brust und entwand ihm nach hartnäckigem Widerstande die 
Waffe. Auch brachte er das von ihm in einer zinnernen Kanne getragene 
Geld, 240 G. R. W. und 143 G. Bankozettel, in seine Gewalt. Franz 
Lederbauer, so nannte sich der Mann, wollte die Flucht gegen den 
Kobernausen ergreifen, wurde aber von dem ungefähr des Weges
	        
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