Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Nied 1806-1809. 
flußreichen Verwendung des Landrichters von Kürsinger zu danken. Nach 
dem Kriege kam er als Kameral-Staatsgüter-Jnspektor nach Linz, wurde 
später Regierungsrat und Staatsgüter-Administrator. Der Magistrat 
nahm unter Thränen von ihm Abschied. Mitglieder des Magistrates 
waren damals: Advokat Ludwig Pinzger, Bürgermeister; Leopold Frisch, 
Syndikus; Anton Aicher und Joseph Weilluböck, Ratsmänner, Franz 
Paul Schachner, Felix Thalhamer, Joseph Enghoser und Simon Gal 
brunner, Ausschüsse. Joseph Weillnböck erhielt wegen seiner Verdienste 
um den Markt während der feindlichen Einfälle von der Landesstelle die 
Bestätigung als Magistratsrat. Er legte in der Ratssitzung vom 
1. August 1806 den Eid ab. 
Während dieser Invasion leistete durch seine Kenntnis der französischen 
Sprache der Dolmetsch Michael Bauermann bei Tag und bei Nacht 
gute Dienste. Nach Ratsbeschluß vom 1. März 1807 erhielt er aus 
den Quartiergeldern eine nachträgliche Remuneration von 50 Gulden. 
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Ried isos—lSSS. 
Hach Abzug der Franzosen grassierte unter den Marktbewohnern zu 
Ried das Faulfieber besonders stark. Kaplan Franz Laver Listle versah 
allein gegen 200 Kranke. Viele davon genasen wieder. Besonders jüngere 
kräftige Leute wurden dahingerafft. Das Totenbuch verzeichnet als 
erstes Opfer den Spitalmüller Joseph Scheicher, f 30. November 1805, 
42 Jahre alt, als letztes die Holzschuhmacherin Anna Maria Duscht auf 
Haus Nr. 328, f 29. September 180o, 71 Jahre alt (V., 100, 115). 
In der Marktpfarre Ried starben 1805 100, in den letzten zwei 
Monaten 43, 1806 148, im Januar 33, im Februar 19, im 
März 22, im April 17, im Mai 17, im Juni 4, im Dezember 
1 Personen. 
Am 11. Oktober 1806, einem Samstag, brannten um 4 Uhr 
morgens acht Stadeln au der Landstraße nach Aurvlzmünster und das 
hölzerne Sommerhaus des Weinwirtes Schwendmayr ab. Die Ursache 
des Brandes war eine vergessene Laterne mit einem brennenden Lichte. 
Der märktische Kainmerstadel stand in höchster Gefahr. Er fing öfter 
zu brennen an. An dem gleichen Tage um 10 Uhr vormittags brannte
	        
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