Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1805—1806. 
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ein Drittel in Bankozetteln abgelöst werden, zusammen 734 G." „Den 
drei Secretärs des Herrn Platzcvmmandanten wurden unterm 2. März 
ab den Monaten Januar und Hornung monatlich 100, zusammen 
600 Livres ansbezahlt." „Dein Secretaire Chrissier des Herrn Kriegs- 
commissärs Dangeny wurde der für den Monat Januar ausgemessene 
Gehalt per 100 Francs ausbezahlt, 41G. 50Kr." „Am 15. Februar 1806 
sind dem Todtengräber für das Eingraben von 100 Todten vom 
1. Januar an für eine Leiche 30 Kr. ausbezahlt worden, im Ganzen 50 G." 
Die Bürgergarde zu Ried wurde im Kriegsjahre 1805—1806 
von dem französischen Platzkommandanten und Kriegskommissär, dem 
Kreisamte, Landgerichte und Markts-Magistrate zur Begleitung von 
französischen Militärtransporten verwendet. Auf mündlichen Befehl 
begleiteten am 15. November 1805 sechs Mann einen Militärtransport 
nach Wels, am 29. vier nach Straßwalchen, am 23. Dezember zwei 
nach Frankenburg, am 25. sechs nach Linz, auf schriftlichen Befehl am 
2. Januar 1806 sechs Mann nach Braunau, auf mündlichen Befehl am 
12. vier über Altheim nach Braunau, am 27. vier nach Altheim, am 
19. Februar zwei nach Fridburg, am 25. und 26. vier nach Altheim, 
am 3. März sechs nach Braunau, am 31. vier nach Altheim. Den 
Ausweis zeichneten Johann Georg Gruber, Tabakverleger, als Hauptmann 
und Kommandant, Simon Galbrunner, Hufschmied, als Lieutenant, dann 
Peter Schwanthaller, erster Korporal, Joseph Aigner, zweiter Korporal, 
Adam Straffer, Korporal, ferner Georg Hofer, Joseph Aschl, Georg Ziern- 
hell, Franz Hofmann, Gregori Reible, Joseph Kronreither, Georg 
Schnallinger, Gregor Filweib, Franz Müller, Jakob Westenrieder, Franz 
Stranzinger. 
Die französische Armee zog langsam aus Oesterreich ab. Nach 
Listle (33—34) kamen als die letzte französische Truppenabteilung 
am 3. März 1806 die weißen Husaren vom achten Regimente 
nach Ried. Sie waren bei der Invasion die ersten gewesen. Die 
selben quartierten sich nach Belieben in den Häusern ein. Am 
5. März verließ der französische Platzkommandant Ried. Ihm folgten 
am 16. April die französischen Spitalärzte und Kommissäre. Dieser 
Krieg schlug dem Markte Ried tiefe Wunden. Ein einzelner Haus 
besitzer berechnete in einer Ausschreibung den erlittenen Schaden auf 
2713 Gulden 55 Kreuzer. Hierbei waren das zerbrochene Geschirr und die 
zerrissene Bettwäsche nicht gerechnet. Der Kostenanschlag der Requisitionen 
im Landgerichte belief sich auf 35,179 G. 38 1 / i Kr. Der Markt und 
das Gericht Ried hatten in diesem Kriege abermals sehr viel der ein-
	        
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