Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1805—1806. 
527 
allfälligen Ankunft des Sr. Majestät zu benehmen sei". Es beschloß 
der Rat am 5. September, „daß auch Herrn Gruber (Commandanten 
des Bürgercorps) das Nöthige erinnert werden solle, damit auch feiner- 
seits alle Festivitäten bei dem Corps unterbleiben". 
1805 kostete zu Ried ein Metzen Weizen 8 Gulden 52 Kreuzer, Korn 
7 G. 40 Kr., Gerste 4 G. 52 Kr., Hafer 2 G- 4 Kr. Eine Kreuzer- 
Semmel wog 3 Lot, ein Leib Brot zu 12 Kr. 1 Pfd. 30 Lot. Der 
Satz für ein Pfund Ochsenfleisch war 8 1 / 2 Kr., für eine Maß Märzenbier 
71/2 Kr. (1766 nur 13 Pfennig), weißes Bier 7 Kr. (Rapolter). 
Nied mgrend des zweiten französischen Linsalles 
1805—im. 
Napoleon griff gewaltthätig die Rechte verschiedener Staaten an. 
Oesterreich, England und Rußland schlossen gegen ihn einen Bund. Die 
kaiserlichen Truppen rückten aus Böhmen nach Oesterreich und bezogen 
im August 1805 ein Lager bei Wels. An der Festung Braunau wurde 
abermals stark gebaut. 
Am 4. September brachen dreißig Bataillone mit ebenso viel 
Schwadronen vom Lager bei Wels auf und rückten am 8. und 9. über 
den In in Baiern ein. Die Avantgarde passierte am 8. Schärding. Am 
9. marschierten auf der Landstraße nach Braunau fünf kaiserliche Regi 
menter: Ulanen, Meerveld, Riese, Klenau und Manfredini, am 13. 
folgten vier Regimenter. Am 20. September kam Kaiser Franz I. um 
6 Uhr abends nach Braunau und reiste Tags darauf zur Armee ab. 
Am 22. und 23. zogen auf der Landstraße bedeutende Abteilungen Ka 
vallerie gegen den In, am 24. abermals Kavallerie, Infanterie und 
Artillerie. Am 27. September ging die Feldpost nach Baiern ab. Der 
Kaiser hielt sich in Salzburg auf, reiste aber am folgenden Tage nach 
Wien zurück. Trotz der Protestation des Kurfürsten besetzten die Oester- 
reicher am 12. Oktober München und drangen nach Schwaben vor. 
Am 11. Oktober erreichte die erste Kolonne der russischen Hilfs 
armee unter Kutusow und Bagration Braunau. Die fünfte langte am
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.