Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1801—1805. 
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Herrschaften in Oberösterreich waren damals: Obernberg, Kastenamt 
Schärding, Vichtenstein, Starhemberg bei Hag, Ebelsberg, Sierning, 
Ranarigl, Marsbach und Pürnstein mit einem jährlichen Ertrage von 
100,000 Gulden. Dieser Entschädigungsplan wurde am 25. Februar 1803 
durch den Reichsdeputations-Hauptschluß angenommen. Das Bistum 
Passau hatte durch 800 Jahre als reichsunmittelbares Fürstentum be 
standen. Das ehemalige Passau'sche Pfleggericht Obernberg wurde nun 
k. k. Land- und Pfleggericht mit Ausdehnung seiner Gränzen über den 
Obernberger Burgfrieden hinaus. Dasselbe erhielt von dem Landgerichte 
Schärding die Pfarren Antisenhofen, St. Lambrechten, St. Martin, Ort, 
Reichersberg und Uzeuaich, ans dem Landgerichte Ried die Pfarren 
St. Georgen, Merschwang, Senftenbach und Weilbach, von dem Land 
gerichte Mauerkirchen die Pfarren Geinberg, Gurten, Kirchdorf und 
Mühlheim. Mit dem Hochstifte wurde auch das Domkapitel fäkularistert. 
Die domkapitel'schen Güter in Oesterreich zog das Aerar ein. Seit 
vielen Jahrhunderten saß in Ried ein domkapitel'scher Propst. Er 
führte die Verwaltung über die Hofmark Pramet und die domkapitel'schen 
Unterthanen im Gerichte Ried, der Pfleger zu Obernberg aber über die 
bischöflichen Unterthanen. Die letzten Domkapitel Passau'schen Propst 
richter in Ried waren Joseph Kasimir und Franz Lav. Reindl. Sie 
wohnten auf dem ihnen eigentümlichen Hause Nr. 129 am Hauptplatze, 
dann Nr. 140, neu 7. Das Häuserverzeichnis von 1779 berichtet: 
„ . . hat als unwidersprechlicher Jnsaß, da mit dem Inventurs-Rechte 
und der Briefserrichtnng zum hiesigen Markts-Magistrate gehörig, die 
sobenambste Meyr'sche als eine bürgerliche Behausung mit Verreichung 
der Gaststeuer so anderem im Besitz, ohne daß selber einige Jurisdiction 
hierorts exercieren dürfe." Nach der Säkularisation des Domkapitels 
Passau und Auflassung des Propsteigerichtes in Ried ging die Ver 
waltung der domkapitel'schen Unterthanen mit der Hofmark Praniet,' 
ferner der Mediat Chiemsee'schen und Erzstift Salzburg'schen Gilten inner 
halb der Gerichtsgränzen an das k. k. Land- und Pfleggericht Ried über. 
Im August 1798, am 26. und 27. Februar 1803, am l4. Juni 
und 19. Juli 1804 gab es zu Ried infolge von raschem Schneeabgang 
und Regengüssen große Ueberschwemmungen. Die Erdgeschosse der Häuser 
auf der Greth standen jedesmal in Wasser und wurden unbewohnbar. 
Die Fluten drangen neben den Fleischbänken am Linzer Thor bis herauf 
zur Getreideschranne anr Hauptplatze (Rapolter). 
Im Januar 1804 war die Witterung sehr milde. Es blühten 
bereits die Erlen und Haselstauden, am 22. Januar die wilden Palmen.
	        
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