Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

524 
Ried 1801—1805. 
sich ohne Rücksichtnahme auf den individuell aufgenommenen Schaden auf 
annähernd 10,926 G. beliefen. Auch richtete damals die Bürgerschaft 
zu wiederholten Malen ein Gesuch an den Erzherzog Karl um Befreiung 
von Militärquartier. Es lag nämlich ein Hauptmann mit einer Kompagnie 
im Markte. 
Während des Krieges war der Abgang einer Militärkaserne im Markte 
Ried sehr fühlbar, in welche man kleinere Militärtransporte ohne Belästi 
gung der Bürgerschaft mit Quartieren verlegen konnte. Die Kriegsrechnnng 
berichtet: „Den 28. September 1801 zur Bestreitung der Baukosten bei 
Zurichtung des Märzenhauses zur Militärkaserne an die Ausschußbürger 
Peninger und Aicher einen Vorschuß." Der bisher in diesem Hauseneben 
dem Aurolzmünster-Thore wohnende Syndikus Leopold Frisch erhielt 
1802 das Quartier in dem bisherigen Kauzleizimmer auf dem Rat- 
hause. Die Kanzlei kam in den Saal, „in welchem das Theater steht". 
Während der feindlichen Invasion war die Altstadt in Linz, auch 
das Landhaus abgebrannt. Es mußten sowohl vom Landgerichte als 
vom Markte Ried Maurer zum Wiederaufbau des Landhauses nach 
Linz gestellt werden. Nach Ratsschluß vom 22. Juni 1802 erhielt ein 
Maurer zur Reise dahin 2 Gulden aus der Marktkammer. 
Am 12. September 1802 um 8 Uhr abends schlug der Blitz 
während eines heftigen Gewitters in das unweit der Breitsach stehende 
Kämel'sche Chirnrgenhaus Nr. 345, neu 1 am Hochfeld in Ried, auch 
in das Seilerhaus nächst der Getreideschranne, ohne zu zünden. Die 
Sommer 1802 und 1803 waren sehr trocken. Es herrschte großer 
Wassermangel in den Brunnen (Rapolter). 
Am Schweinemarkttage, 5. Dezember 1802 brach im Reißecker'schen 
Brauhause im Vormarkte Ried Feuer aus. Es wurde aber durch schnelle 
Hilfe bald gelöscht (Rapolter). 
Eine Folge des Friedensschlusses zu Lnneville war die Säkulari 
sation des Hochstiftes Passau und die Aufhebung des Domkapitel'schen 
Propsteigerichtes zu Ried. Am 26. Dezember 1802 wurde zu Paris 
zwischen Frankreich und Oesterreich ein Vertrag abgeschlossen. Danach 
sollte das Fürstentum Passau derart in drei Teile geteilt werden, daß 
die Stadt Passau mit der Festung Oberhaus und einem Umkreise von 
500 Toisen, dann die Grafschaft Neuburg am In, die Grafschaften Rüden 
burg und die Pfleggerichte Ratzmannsdorf und Eggendobl der Krone 
Baiern, das Land jenseits der Donau am linken Ufer der Jlz dem Erz 
herzog Ferdinand, Kurfürsten von Salzburg, die Passauschen Herrschaften 
in Oesterreich aber dem Kaiser zufallen sollten. Passausche Kameral-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.