Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1800-1801. 
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zu 4 Kr., 2 Pfund Kaffee zu 1 G. 30 Kr., 3 Pfund Zucker zu 
1 G. 30 Kr. Der Kammerdiener und die Bedienten des General Ney 
bekamen 4 Kronen Douceur. Den Generälen wurden auf Verlangen 
mitgegeben: 4 Eimer Ofner, 4 Zuckerhüte, 10 Pfd. Kaffee, 25 Pfd. Tafel 
kerzen, 4 Gänse, 3 Kapaunen, 40 Ellen Zopfbänder. General Ney 
entnahm bei Rapolter ein seidenes Halstuch. Zur allgemeinen Fouragierung 
lieferte Weinwirt Prunner 400 Portionen gebundenes Heu zu 40 Centner. 
Auf Requisition des Kommandanten gab der Handelsmann Pertiller am 
20. Dezember einen Zuckerhut, Rapolter ein Fläschl Rosoglio. General 
Rispance erhielt einen Eimer Ofner, einen halben Eimer Branntwein und 
ein Pfund Zucker. Dem Quartiermeister Weillnböck wurden für die Sauve- 
garden auf das Rathaus geliefert: 24 Maß Oesterreicher, 28 Maß Ratzl- 
storfer, dann wieder 12 Maß und 2 1 / 2 Maß Branntwein. Diese Artikel 
beliefen sich im Geldanschlage auf 992 G. 3 Kr. Nebenbei gab es 
mehrere Auslagen im Schäfler'schen Kaffeehause und bei der Rückreise 
des Generals Ney. 
Dazu kamen noch andere Ausgaben. Koch, Kammerdiener und 
Personale des Divisionsgenerals Grenier bei Prunner Nr. 12 (alt, neu 
34) am Hauptplatz verlangten ein Douceur. Sie erhielten am 
19. Dezember 54 Gulden. Dem Platzmajor wurden auf sein Begehren 
24 Kronen Douceur gegeben. General Grenier verlangte für seine 
Division die oben bezeichneten Lebensmittel: Brot, Fleisch, Bier, Wein 
und Branntwein, General Ney nur Brot und Hafer. Dafür bekam 
aber der Kriegsrat ein Douceur. Es wurden ihm 300 G. in Zwanzigern 
ausbezahlt. Derselbe Kriegsrat stellte auch unter Exekutions-Bedrohung 
die Requisition auf 300 Säcke oder 600 Metzen Hafer. Sie sollten in 
Geld zu 4 Gulden zusammen mit 1200 G. abgelöst werden. Auf 
dringende Vorstellungen wurden 300 G. nachgelassen, also 900 G. 
bezahlt. Der General und Platzkommandant von der Division Ney bei 
Schlager bekam auf sein Begehren für die Aufrechterhaltung der Ordnung 
und Ruhe im Markte während des Einmarsches und die Hintanhaltung 
der Plünderung als Douceur in Zwanzigern 400 Gulden, sein Adjutant in 
Zwanzigern 30 G. Am 20. Dezember früh brach Grenier von Ried auf. 
Härter als der Markt wurden einzelne Bürger getroffen. Beim 
Ausmarsche der Oesterreicher mußte der Brauer Martin Klöpfer Nr. 28 
und 29 streu 5) am Holzplatz am 1. November 1800 fünf Pferde 
mit Geschirr und einen Leiterwagen zu 550 G. im Werte stellen. Diese 
kamen von der Vorspann nicht mehr zurück. Der Schaden belief sich 
auf 1000 G. Dem Bierbrauer Theobald Heidenthaler wurde beim 
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