Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Nied während des Krieges 1740—1745. 
lieutenant im pfarrlichen Sterbebuche (III., 265). Bald darauf kamen 
Grenadiere des General Truchseß'schen Regimentes unter Obrist Baron 
Leutrum in den Markt Ried (ebend. 286), später verschiedene Frei 
kompagnien. Am 14. Mai 1752 wurde Melchior Miller, Feldwebel 
unter der Freikompagnie des Hauptmannes Pinderß durch einen Säbelhieb 
getötet (ebend. 301). 
Am 11. Juli 1878 fanden die Arbeiter bei der Anlage einesj 
Kanales zur Cementfabrik zu Weierfing an der Straße nach Aurolz. 
Münster ganz nahe bei der Einmündung der Straße nach Tumeltsham 
an einer Stelle, an welcher früher Erlengestrüpp gestanden, ein bis zwei 
Schuh tief unter der Erde in einer Höhlung 40 Goldmünzen aus den 
Jahren 1626 bis 1739. Ihr Wert wurde auf 210 Gulden geschätzt. 
Diese Münzen sind wahrscheinlich zur Zeit des österreichischen Erbfolge 
krieges hier vergraben worden. 
Nach dem Kriege befand sich die Bürgerschaft in Ried wieder in 
drückender Lage. Die Kriegskostenrechnung des Marktes belief sich auf 
12,000 Gulden. Die Brauer wendeten sich mit einem Gesuche vom 
29. April 1745 an Richter und Rat, man möge nicht wie bisher beiden 
wöchentlichen großen und kleinen Durchmärschen die Quartierlast ihnen allein 
aufbürden, sondern auf die gesamte Bürgerschaft verteilen. Die Brauer 
könnten ohne Quartiergeld die Last nicht tragen. Vor drei Tagen hätten 
sie 30 bis 40 Mann Wolfenbüttel'scher Rekruten ohne Bezahlung etappen 
mäßig verpflegen müssen. Richter und Rat erwiderten, die Verlegungen in 
Brauhäuser geschehen nur zu Zeiten, da man die Mannschaft nicht aus 
einander lassen könne, der besseren Verwahrung und Zehrung willen. 
1746 bat das Brauer-Handwerk zu Ried die bairische Landschaft um 
Nachlaß der halben Jahreskomposition von 1741 und des Restes der 
Komposition von 1746. Als Gründe führt dasselbe die abgelaufenen 
Kriegsereignisse an: 
1. Am 6. Januar 1742 sind 400 österreichische Infanteristen und 
500 Husaren in das „hiesige Märktl Ried" eingerückt. Die Brauer 
mußten sie zwei Tage lang in freies Quartier nehmen, jedem Gemeinen 
täglich einen Gulden, den Offizieren ihr Verpflegsgeld bezahlen. 
2. Die Durchmärsche von ein-, zwei-, drei-, vierhundert, manchmal 
tausend Mann nahmen kein Ende. Es mußte für die Portionen und 
etappenmäßige Verpflegung gesorgt werden. Vier Jahre lang hatte bet 
Markt Winterquartiere. Die Offiziere verlangten Tafelgelder, Douceurs I 
und machten andere Requisitionen, zusammen 29,932 G. Diei 
Bürgerschaft mußte das Geld auf das Rathaus bringen. Die größte Last
	        
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