Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried in der Bauernrebellion 1705—1706. 
Zusammenwerfen „in ein enges Höll- oder Stubenpödl", in welches mit 
Holz dergestalt zugefeuert wurde, „daß sye beinahe fambentlich vor unge- 
henrer Hiz verschmachten oder sich mit einem Stuk Gelt loßkauffen 
miessen, wie dann balt darauf ainer auß diesen armen Leiten hier des 
Tods verblichen ist". Ferner das Annageln durch den Bart und das 
Kinn an den Tisch, das in den Bock spannen, „so eine sehr schmerzhafte 
Tortur ist", das feste Zusammenbinden der Hände am Halse oder 
Genick. Die Leute sind dann „erpermlich geraidlet" und wenn sie ihren 
Mund zur Klage öffneten, „so grausamb und tyrannisch mit Priglen 
geschlagen worden, daß sye erpermlich geschrieen und zu Gott um Hilf 
geruefen". Sehr tief zu Herzen ging dem Volke der Zwang der Söhne 
und Knechte zum Kriegsdienste. Sie sind „thailß auf dem Veld thailß 
bei Haus thailß nächtlicher Weil aus den Pöten, ja sogar aus den 
Gottsheisern und wehrunter sonn- und feyrtäglichen Sacrificien mit Bey- 
seitssetzung alles geistlichen Respects und Ehrerbietung gegen die Kürchen 
und Heyligen Meßopfer auf eine hechst ärgerliche, sowohl die in derj 
Kürch versamblete andechtige Gmain, alß den vor dem Altar in Leßung 
der Heyligen Meß begriffenen Priester conturbierende Weiß hinwek- 
genommen, an einen Wagen geschmiedet, zur Armee nach Italien geschleppt 
oder wol gar an fremde Völker verkauft, andere aber, die sich der 
natürlichen Nottwehr bedienet und solchen Gewaltthätigkeiten widersetzet, 
durch Scharpfrichter, durch Schwert und Strick zum Gehorsamb zu bringen, 
gesucht worden". 
Eine fernere Klage war die Steuererhöhung. Es wurden die Unter 
thanen „auf den unbarmherzigen Ampoß der nnersetlichen Geltbegierig- 
keit geschmidet, welche gleich als ein außsaugenter Egl alles in ihren 
haißhungerigen Magen hineinschlücket". Den Verarmten schickte man 
die militärische Exekution ins Haus und es sind ihnen „das etwan noch 
ybrige Pötlein unter dem Leib, das einem noch verblibne schlechte Rößl oder 
Küel, anderen aber die Röder von den Wägen oder andere Instrumenta 
rusticana neben dem schlechten Kuchlgeschirr hinwekgenommen" worden. 
Sehr schmerzlich berührte die Landeskinder die Schleifung der 
Festungen und Schanzen. Der Bau hatte viele Millionen gekostet. Nun 
sollten sie dieselben mit eigenen Händen abtragen. Der Adel und die 
Hofmarks-Herren sind hierzu „mit unmeßiger Geldstraf als auf jeden auß- 
bleibenten Tagwerker hundert Reichsthaler, dann mit Iberschickung der 
alzeit ybel Hausenten Hußarn ohne alle Barmherzigkeit angestrengt und 
solchergestalten sozusagen der Landmann seinem aigenen Vaterland das 
Messer selbsten an die Gurgel zu setzen, wider die Natur gezwungen 
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