Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried während des Krieges 1702—1705. 
Das nach den Gotteshausrechnungen von St. Anna „durch Franz 
Drauner, Pierpreu, anno 1705 heimbezalte Capital von 500 Gulden sammt 
Jahresinteresse ist zur Ersetzung des zur Contribution hergenommenen 
Geldes appliziert worden und von gemeiner Marktkammer zu erstatten". 
„So hat die Marktkammer des Herrn Caspar Ezinger, inneren Raths 
und Pierpreu's, zur kaiserlichen Contribution gethanenes Darlehen . . . 
laut Herrn Gotthard Ellepöckh den 15. Mai 1705 beschehenen Ein- 
antwortung hiehero (St. Anna) zu bezalen übernommen 100 G." 
Die durch den Krieg schwer geschädigten Brauer blieben mit dem 
Bierpfennig im Rückstand. Desgleichen hielten die Metzger ihre Zahlungen 
nicht ein. Es wurde über beide Handwerke die Militär-Exekution ver 
hängt. Dieselbe dauerte sechs Monate vom Juni bis Dezember 1704. 
Die Unkosten der Brauer beliefen sich auf 1322 G. 24 Kr. Die 
Exekution führte der kaiserliche General Graf Thürheim^ Er beschied 
die Brauer von Ried zur Schließung eines Accordes auf den 9. Juni 
1704 nach Hag. Dieselben sandten als Vollmachtträger: Elias Weichen- 
hamber, Franz Trauner und Jakob Eßlinger. Eine Specifikation ihrer 
Auslagen liegt noch vor (Kränzl, Bräuer-Lade, 34—38): 
Fährlohn, Zehrung, Verehrung bei der Wache, mehr 
malige „Salva Quardia" 
Recompence für den kaiserlichen Herrn Commissär 
Eine abermalige Reise nach Hag um Aufhebung des 
Aufschlages für die vergangene Zeit, Recompence 
Nach Abschluß des Accordes monatlicher Aufschlag an 
den General 130 G., durch sechs Monate 
Dem Herrn General-Adjutanten von Schmiding bei 
Erlag des Aufschlages für die Quittung zwei Species- 
Dukaten zu 4 G. 15 Kr. und Recompence 
Zwölfmalige Reise nach Hag und Riedau 
Beim Hinein- und Herausreisen hat man von einer 
Nacht zur andern „Salva Quardia" nehmen müssen, denen 
in allem spendiert werden mußte 
Dann hat man während dieser Zeit zu Riedau und 
bei dem letzten Erlag zu Braunau vom neuen Recompence 
verlangt und erlegen müssen 
Die Zahlung mußte in Ducaten geschehen, welche man 
aber nur um 4G. annahm, daher an „Lage" ausgelegt worden 
Endlich mußte man in das kaiserliche Lager nach Hag 
und Riedau sechs halbe Faß Weißbier und acht Faß Braun 
bier senden, mit Fuhrlohn 
20 G. — ! 
24 „ - 
160 „45 
780 „ - 
51 
60 
12 
30 
15 - 
90 „ 12 
24 „ 15 
96 „ 30 
Zusammen 1322 G. 24 I
	        
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