Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1618-1648. 
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scher, Truppen schwenkten von der Hager auf die Pramer Straße ab. Bald 
chen. hernach sahen sie rechts von dieser auf einem bewaldeten Berge beim 
chten Dorfe Kornröd eine Bauernschar von 2000 Mann aufgestellt. Es wurde 
Die ein Trompeter mit gedruckten Patenten abgeschickt. Der Kurfürst er- 
die mahnte darin zur Unterwerfung. Die Ruhigen sollten völlige Sicherheit 
land. haben. Die Bauern wollten die Patente nicht annehmen. Es griff sie 
die Lindlo mit zwei Kompagnien Reitern und einigen Musketieren an. Die 
irfen Bauern wehrten sich „eine gute Weile tapfer", töteten drei Reiter und 
ckten verwundeten mehrere Pferde sehr schwer. Endlich wurden sie auseinander 
rden gesprengt und 150 erschlagen. Lindlo schickte nach verschiedenen Seiten 
aus Reiter aus. Sie fanden nirgends Bauern mehr, auch nicht in Hag. 
fuhr Die Truppen lagerten in Pramerdorf und Umgebung. Lindlo selbst 
ipfes kehrte mit den Kommissaren nach Geiersberg zurück. Nach Hag sandte 
ußer>; er ein Fähnlein Fußvolk unter dem Hauptmann Schmelzer. Es schien 
den die ganze Gegend in Ruhe. Nur ein Lieutenant sah Bauern in einem 
mich ^ nahen Dorfe. Er zog sich mit seinen 100 Mann nach Hag zurück 
-inen s (ebend., I., 264, II., 199). 
von Die Kommissare wollten am 19. September nach Hag vorrücken, 
das um sich mit Holstein zu vereinigen. Da kam die Nachricht von seiner 
und Niederlage. Sie ließen eine Besatzung von 60 Mann in Hag zurück 
uern und zogen Mittag wieder nach Pram. Die Bauern hatten sich auf dem 
und gleichen Berge bei Kornröd wie tags zuvor, aber in größerer Menge 
und in einer sehr günstigen Stellung gesammelt. Lindlo entschied sich 
lusen für den Angriff. Die Reiterei mit Hübners Regiment stellte er auf den 
'ied rechten, das andere Fußvolk auf den linken Flügel, die Landfahnen aber 
inem in das Mittel. Die Geschütze standen wahrscheinlich am rechten Flügel, 
vom Auf beiden Flügeln stieg das Fußvolk mutig den Berg hinan. Die 
idlo, Bauern erwarteten es „ohne Bewegung". Die Soldaten schossen gleich- 
cham zeitig alle ihre Musketen ab. Das war ihr Untergang. Ehe die Musketiere 
kegel wiederum laden konnten, warfen sich die Bauern, bloß mit Handbeilen 
ahne und Prügeln bewaffnet, in dichten Haufen auf dieselben. Lindlo sandte 
dln" I die Reiterei den Musketieren zu Hilfe. Von Schrecken erfaßt ergriff sie 
und die Flucht. Umsonst suchten sie die Offiziere mit den Degen zurückzu- 
lrain treiben. Es war bei den Reitern kein Halten mehr. Sie fingen ihre 
scheu eigenen Gepäckswägen zu plündern an. Die Bauern drangen vornehmlich 
teins auf die Offiziere des Fußvolkes ein. Der Anblick der fliehenden Reiter 
Be- brachte auch die Musketiere zum Weichen. Sie ergriffen die Flucht und 
f die mit ihnen die gar nicht im Gefechte stehenden Landfahnen über die nur 
Die eine halbe Meile entfernte bairische Gränze. In ihrer Angst flohen
	        
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