Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1618-1648. 
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liches wider sie, als sie sich jederzeit guter Nachbarschaft beflissen, vor- 
fln nehmen möchte. Weil aber dnrch solches Kriegsvolk, wenn es lang dieser 
Orten und an den Gränzen liegen sollte, nur Ungelegenheiten zu befahren, 
19 sei ihr der Stände Ersuchen, es wollten S. f. D. solch Volk dieser Oerter 
ne bei Nächstem wieder abführen lassen. Die Stände hätten auch etlich 
ter wenig Volk gegen die Gränzen, aber nur zu ihrer Defension und gar 
nicht Seiner f. D. zu einiger Gefahr. So wären die Bauern sehr schwierig 
on in großer Anzahl beisammen gewest, aus Sorge des anziehenden Volkes. 
Aber sie die Stände hätten's gestillt. Letzlich möchten sie leichtlich in 
"9 Bewegung kommen, wenn S. f. D. sich lang dieser Orten aufhalten sollten." 
er= Der Herzog schickte eine Kommission mit einem Patente an die 
)er Stände. Er hielt ihnen darin ihre Auflehnung gegen den Kaiser vor, 
20 die Unterstützung der böhmischen Rebellen, die Sperrung der Pässe, die 
ae Anmaßung der landesfürstlichen Gewalt im Lande und die Besetzung 
en des Schlosses Linz mit Kriegsvolk. Er gewährte ihnen fünf Tage zu 
* ei einer bestimmten Erklärung. Die Stände drangen aber ans Aufschub. 
m „Unterdies ist denselben und in den nachfolgenden Tagen das 
5te Fußvolk vom Donaustrom herunter kommen. So sein um selbige Zeit 
3r * alle Tage ein Regiment durch Schärding durchzogen, den Weg auf Riebt 
nehmend. Die Reiterei aber hat sich zu Braunau und Burghausen ver- 
sammelt." Es hatte den Anschein, als wollten die Stände in ihrer auf- 
fk schiebenden Haltung Zeit gewinnen. Es gab der Herzog sogleich den 
ttn Befehl, „daß der Obrist von Haßlang mit 6000 Mann zu Fuß und 
^ ■ 2000 Pferden sammt vier Stücken groben Geschützes hinein in das Land 
tn ob der Ens rucken und Quartier nehmen, dabei aber darauf wohl Achtung 
tm geben sollte, daß er keinen Menschen beleidigen, noch weniger das Land 
en verderben möchte". Alexander Ritter von Haßlang rückte über Ried in 
,en Oberösterreich ein. „Da Haßlang in das Land geruckt, hat er befunden, 
en daß die Bauern nächst bei Hag den Paß mit Niederhauung des Gehölzes 
en verlegt. Hat man also denselben mit der Axt und Wegraumung der 
^ e gefällten Bäum eröffnen müssen. Weil sich die Bauern, etlich tausend 
)er Mann stark, den Soldaten widersetzt und dieselben angriffen und, da sie 
^ einen gefangen bekommen, mit unerhörter Marter erwürgt, hat Haßlang 
ier Ernst und Gewalt wider sie gebrauchen müssen. Sie sind, sich in die 
a '' Hölzer zu verkriechen und die Strasse zu raumen, gezwungen worden." 
nn Die Soldaten rächten sich an den gefangenen Bauern, zündeten in ihrer 
m ' Furie etliche Dörfer an. Der Herzog verbot das Brennen bei Lebens- 
'* e ' strafe. „Am 25. Juli ist Seiner fürstlichen Durchlaucht General-Lieutenant, 
Herr von Tilly, mit 6000 Mann zu Fuß und 100 Pferden fort in's 
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