Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1504—1517. 
Georg Scheucht mit im hergepracht hat und hie getauft ist worden, 
hat sich ein- und abkauft mit einem rheinischen Gulden 1511" (St. Seb. 
Brudersch-Buch, 119, 9). 
Es kam der letzte Akt des blutigen Schauspiels. Der Kaiser 
sammelte Truppen um Wels. Reinprecht von Reichenburg kam mit 
700 Reitern und 3000 Fußgängern nach Baiern. Er hielt das erste 
Nachtlager zu Ried. Es wurde alles verwüstet. Die Soldaten nahmen 
das Vieh und Getreide weg. Das Fleisch aßen sie selbst, das Getreide 
gaben sie den Pferden. Mauerkirchen wurde schwer heimgesucht, 
blieb kein Haus ungeschädigt. Die Bürger wollten die Schlüssel über 
reichen. Unterdessen waren die Soldaten abgezogen Uncle perhibent . 
— regem ad Wels ivisse ac copias, quas mitteret, congregasse. 
Verum, quod fama tulerat, Reinpertus, dux copiarum, comprobavit. 
Nam is cum septingentis equitibus et- tribus millibus peditum in 
Bayariam ascendit et primo quidem in Ried stationem fecit, 
ubi cuncta populatus est. Nam et pecora abduxit et frumenta, 
illa quidem hominibus distribuens, haec iumentis. Mauerkirchen 
adeo populatus est, ut nec capsae integrae remanerent. Offerebantur 
claves, sed miles non est visus“ 130, 6.) Die ganze Gegend bis 
Laufen wurde geplündert, das Schloß Utendorf von der eigenen Besatzung 
in Brand gesteckt. Aus Furcht vor dem alten kriegserfahrenen Rein 
precht legten die Bürger von Braunau um die Stadt herum neue Werke 
an und besserten die alten. Die Glocken wurden aus dem Turme 
gehoben und die größten Geschütze hinaufgezogen. Die Gefahr ging 
vorüber. Reinprecht rückte bei Schärding über den In und erreichte 
Vilsbiburg. Das letzte ordentliche Gefecht ging am 25. Februar 1505 
vor sich. Reinprecht trat den Rückzug an. Eine Krankheit suchte sein 
Heer heim. Der Winter war sehr kalt. Viele des Landes unkundige 
Söldner gingen auf dem Wege zu Grunde. Ein Pferd trug seinen 
erfrorenen Reiter bis Frontenhausen. 
Dieser Reinprecht und andere kaiserliche Hauptleute ließen sich 1505 
in die Sebastians-Bruderschaft im Spital zu Ried aufnehmen: „Herr 
Reinprecht Reichenberger, der kaiserlichen Majestät Haubtmann in der 
Steyrmarch, anno quinto. Herr Mellichart von Maninsmunster, der 
kaiserlichen Maiestät Haubtmann in der Newnstat, anno quinto. Herr 
Andre von Liechtenstain, der kaiserlichen Maiestät Haubtmann zu der 
Grafschaft Görz, anno quinto. Herr Hans von Frantsperg. Herr Peter 
von Altenhawser, römisch-kaiserlichen Maiestät Trugsaß und Stallmeister, 
anno quinto, derzeit Pfleger zu Ried, genad dir Gott. Herr Kaspar
	        
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