Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1504-1517. 
So waren auch die Kriegsleute des Herzogs Albrecht Furien, die 
Besatzung von Schärding ein Raubgesinde. Der Abt Angelus Rumpler 
von Formbach hat als Zeitgenosse die Geschichte dieses Krieges unter 
dem Namen „Calamitates Bavariae“ beschrieben und Felix Oefele dieselbe 
in den ersten Band der „Scriptores rerum Boicarum“ aufgenommen. 
Nach dem Zeugnisse des Abtes Angelus ist die Umgebung von Schärding 
weder bei Tag noch bei Nacht vor Ausfällen sicher gewesen. Die Soldaten 
plünderten die Dörfer und quälten den armen Bauer auf erbärmliche 
Weise. Wollte er sich zur Wehre setzen, um sich und das Seinige zu 
schützen, so galt dies als Frevel; ließ er sie aber gewähren, so nahm man 
ihm die ganze Habe. Die Soldaten streiften selbst bis in die Gegend 
von Weng. Sie führten den Bauern ihr Vieh und Geräte weg, plünderten 
den Markt Altheim, raubten alles, was ihnen unter die Hände kam, 
nahmen die angesehensten Bürger gefangen und gaben ihnen nur gegen 
ein schweres Lösegeld die Freiheit. Unter der Besatzung von Schärding 
herrschte eine große Sittenlosigkeit. Das Volk in der Umgebung wurde 
gänzlich verdorben. Nach dem Berichte des Chronisten war Schärding 
vollständig ein Raubnest geworden. 
Die Stadt Braunau war von den Truppen des Herzogs Albrecht 
besetzt. Am 6. August erschienen 4000 Mann Pfälzer vor ihren Thoren. 
Sie schossen so mörderisch in die Stadt, daß man den Donner des Ge 
schützes nach Formbach hörte. Der damalige Propst von Ranshofen, 
Blasius Rosenstingel, starb darüber vor Schrecken. Die Besatzung von 
Schärding wollte dem belagerten Braunau zu Hilfe kommen. Sie suchte 
die die eine Stadtseite einschließenden und bewachenden Landleute zu 
vertreiben. Es wurden deshalb aus dem Landgerichte Schärdings 
1500 Bauern aufgeboten. Der Haufe weigerte sich aber, gegen den Feind 
zu ziehen mit der Erklärung, sie müßten ohnehin Kriegsleute im Felde 
unterhalten, sie selbst seien zum Kriegsdienste nicht tauglich. Von keiner 
Seite kam Hilfe. Das verheerende Bombardement dauerte fort. Da 
übergab der Kommandant Graf Helfenstein die Stadt. Die Besatzung 
zog ab. Die Bürgerschaft mußte sich unterwerfen. Die Pfälzer unter 
nahmen nun von Braunau aus nach allen Seiten hin Streifzüge. Sie 
kamen auch nach Ried. Die Bürger gaben ihnen als Lösegeld von 
einer Brandschatzung 400 Dukaten. Da kamen auch die Schärdinger. 
Nur durch Bitten und Geschenke konnten es die Bürger von Ried dahin 
bringen, daß sie nicht auch diesen ungebetenen Gästen die gleiche Summe 
geben mußten. („In Ried miles Palatinus quadringentos nurnmos 
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