Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Ried 1435—1504. 
angesehene und wohlhabende Bürgerschaft. Herzog Ludwig IX. in Nieder- 
und Oberbaiern bestätigte zu Landshut am Pfincztag nach St. Martteins 
tag, des heiliges Bischoues, 12. November, 1450 dem Markte Ried die 
von seinem Vater verliehenen Freiheiten, insbesonders das Marktgericht 
(Orig. Stadtarch. Ried). Er gestattete außerdem, daß Bürger und 
Unterthanen von Städten und Märkten in den Landgerichten an der Rot, 
Griesbach, Ering, Julbach, Weilhart, Oeting und Ried nur innerhalb 
der Stadt- oder Marktmauern sollten gerichtet werden mit Ausnahme 
der Fälle zum Tod. Die Gerichtswändel und Strafen sollten der Land- ; 
richter, Richter und Rat mit einander teilen, die Bewohner einer Stadt 
oder eines Marktes nach alter Satzung auch die bürgerlichen Lasten 
tragen (Mdl., Braunau, I, 63). Herzog Ludwig IX. segnete 1479 zu 
Landshut das Zeitliche. Unter seinem Sohne und Nachfolger Georg dem 
Reichen mehrte sich der bürgerliche Wohlstand. Es waren noch die schönsten i 
Zeiten des deutschen Bürgertums. Am 17. Dezember 1484 gewährte 
Herzog Georg zu Landshut den Bürgern von Ried zu den früher schon 
bestandenen Jahrmärkten einen Markt zu St. Nikolaus, mit einer Freiung 
drei Tage zuvor und drei Tage danach (Orig. Stadtarch. Ried). 
Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde die ehemals ganz gotische : 
Marktkirche in Ried auf dem heutigen Kirchenplatze erbaut. Die älteste 
Kirche stand auf der alten „Chirichstatt" wahrscheinlich am „Altenmarkt". | 
Wie bereits oben (S. 83) angeführt, haben Andre Lewprechtinger und seine 
Hausfrau am U. Franen-Lichtmeßtag, den 8. Februar, 1427 dem geist- 
lichen Herrn Hans Sausack, Vikar zu Ried, ihr Haus mit Hofstatt 
und Garten zu Ried vor dem Markt in dem Burgfried zwischen Thoman 
des Bischer Haus und der „alten Chirichstatt" verkauft. Siegler des 
Briefes war der Marktrichter Hans Chlöl (Reichsarch. München. Landger. 
Ried. Fase. 1). Das gleiche Haus, das freies Aigen ist, wurde von 
Hans Sausack am fand Elspetentag, 19. November, 1429 wieder an 
seinen Schwager Jorig den Biechter verkauft. Zeugen sind gewesen: 
Wernhart Gwinsgut und Heinrich Sawsack, beide des Rates zu Ried 
(ebend. Urk. Domkapitel Passau Fase. 7). Aus dem Kirchweihtag kann 
auf die beiläufige Zeit des Baues der nachmaligen gotischen Kirche am 
jetzigen Kirchenplatze geschlossen werden. Die Kirchweihe der 1720 und 
1721 abgerissenen gotischen Kirche war am Sonntag nach Aegydi 
(1. September). Am Kirchweihtag wurde gewöhnlich Jahrmarkt gehalten. 
Die Weihe wenigstens des vorderen Chores der Kirche, in welchem der 
Hochaltar stand, muß vor 1416 geschehen sein. Herzog Heinrich XVI. 
verlieh am 29. Januar 1416 den Bürgern zu Ried neben andern 
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