Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

Ried 1435-1504. 
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inger Es wurden ganze Ortschaften verbrannt, die Leute ermordet und bis auf 
erzog den letzten Heller ausgeplündert. Der Straubinger Landtag vom 
varze 24. April 1422 erließ ein allgemeines Aufgebot gegen die fanatischen 
lteren Böhmen. Allein der Aufstand erlosch erst 1432. In jenen bedrängten 
j Zeiten wurde von den Türmen um Gebet geläutet. Das Hus-, 
auch Hos - Ausläuten hat sich auch in Ried bis in unsere Tage 
erhalten. Die Streitigkeiten wegen der Teilung des Landes stürzten 
viele Tausende ins Elend, brachten den Untergang von vielen hundert 
Dörfern und Flecken in den Flammen. Die Entscheidung erfolgte 1429 
durch das kaiserliche Hofgericht. Infolge des Erlöschens der Herzogs- 
Linie von Straubing-Holland bekam Ludwig der Gebartete von Ingolstadt 
das Landgericht Schärding. Blutige Fehden insbesonders mit den 
Passauern bezeichnen die Regierung dieses Herzogs. Endlich geriet er 
mit seinem eigenen Sohne Ludwig dem Höckerigen in Krieg, wurde ge- 
>änser fangen, von einer Veste auf. die andere geführt und starb endlich 80 Jahre 
irger- alt 1447 zu Burghausen im Gewahrsam. Nach Ludwig des Gebarteten 
Ried Tod kam Herzog Heinrich XVI. von Landshut in den Besitz des 
1395 Jngolstädter Landesanteiles, mithin auch des an Ried anstoßenden 
ngocz Landgerichtes Schärding. 
:. 4 ) Nach dem Tode Heinrichs XVI. trat Ludwig der Reiche die 
r von Regierung, damit auch ein großes Erbe an. Sein Vater Heinrich lebte 
dieses unter der Vormundschaft in dürftigen Verhältnissen. Auch die Lage der 
Die Städte und Märkte war nicht günstig. Eine Steuer, eine Auflage folgte 
siegen der anderen. Die Unsicherheit der Straßen und Wege war sehr groß, 
u die Die Bürger von Braunau wollten deshalb ihre Toten nicht mehr nach 
374). Ranshofen tragen. Sie errichteten in der Stadt selbst 1406 mit Er- 
trein- laubnis des Propstes von Ranshofen einen Friedhof um die Kirche, 
sberg Sicher ist auch in Ried in jenen Jahrzehnten der alte Friedhof beider 
: das Pfarrkirche errichtet worden. Der älteste Grabstein, dessen Inschrift noch 
anche vollständig erhalten ist, stammt vom Jahre 1410. Früher trugen die 
rliche Bewohner von Ried die Leichen zur Pfarrkirche Mernbach. Herzog 
agen. Heinrich machte den Wegelagerern ein Ende. Handelsleute und Pilger 
g, so konnten durch Baiern in voller Sicherheit wie durch einen Garten ziehen. 
Durch weise Sparsamkeit erwarb sich der Herzog ungeheure Reichtümer 
>erzog und wurde ans dem dürftigsten der reichste Fürst der deutschen Lande, 
igsten Für seine Unterthanen ward er ein wohlwollender Herr. Stenern und 
> der Abgaben minderten sich. Städte und Märkte gelangten zu einem großen 
eicher Wohlstand. Von keinem Fürsten erhielt Ried so zahlreiche Freiheiten 
ein. als von Herzog Heinrich dem Reichen. Der Markt beherbergte eine
	        
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