Volltext: Geschichte der Stadt Ried in Oberösterreich. Erster Band. (Erster Band / 1899)

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Med 1248-1384. 
Anführung Albrechts von Hals die Gegend von der Jlz bis hinab 
ins Mühlviertel. Der Bischof von Pasfaü stand nämlich im Bunde 
mit Otakar. Dieser kam im Oktober 1266 wieder nach Baiern und < 
eroberte die Veste Ried. („In autnirmo gnogue a rege Bohemiae I 
castrum Ried expugnatum fuit“. Oefele, I v 682). Otakar mußte ■ 
Winterquartiere beziehen. Im folgenden Jahre wurde der Friede l 
geschlossen. Die Ruhe des Landes war auf kurze Zeit gesichert. Otakar ' 
verzichtete abermals auf Neuburg, Schärding und Ried. 
Nach dem Tode Friedrichs des Streitbaren hatten Oesterreich und 
das angränzende Baiern zahllose Wirren erfüllt. Die Wahl Rudolfs 
von Habsburg zum römischen Könige 1273 sollte ihnen ein Ende machen. 
Otakar von Böhmen ließ sich aber zur Belehnung durch den König 
nicht herbei. Er wurde in die Reichsacht erklärt, endlich in der blutigen 
Schlacht am Marchfeld 1278 geschlagen und getötet. König Rudolf 
gab Otto, dem Sohne des Herzogs Heinrich von Niederbaiern, seine 
Tochter Katharina zur Frau. Es wurden ihr 3000 Mark Silber in 
Wiener Münze als Brautschatz versprochen, unterdessen aber die Herr 
schaften Neuburg, Schärding, Ried, Freistadt und die Schlösser Maut- 
hausen und Klingenberg verpfändet. (Lichnowsky I., 268.) Katharina 
starb am 4. April 1282 kinderlos. Ihr Bruder Albrecht, von seinem 
Vater 1283 als Herzog in Oesterreich eingesetzt, forderte ihre Morgen- 
gabe Neuburg, Schärding und Ried zurück. Herzog Heinrich von 
Baiern und sein Vater Otto verweigerten die Rückgabe, forderten die ver 
sprochene Geldsumme und rüsteten sich zum Kriege. Herzog Albrecht 
vereinigte sich - bei Wels mit den verbündeten Salzburgern und rückte 
gegen Baiern vor. Er wollte Schloß Ried belagern. Dagegen unter 
nahm Herzog Heinrich den Entsatz des von Albrecht bereits besetzten 
Schlosses Neuburg, befestigte Schärding aufs neue, zog dann mit seinem 
Heere von Braunau nach Ried, um diesen Ort zu schützen. Otto umschloß 
Neuburg und fiel von Schärding ans in das österreichische Gebiet ein. 
Da kam es zu Verhandlungen. Die Bischöfe Heinrich von Regensburg 
und Gottfried von Passau, der Graf Meinhard von Görz waren die 
Vermittler. Diese kamen zu Schloß Starhemberg bei Hag zusammen. 
Das Schiedsgericht bestimmte: Schloß und Herrschaft Neuburg und die 
in Oesterreich liegenden Schlösser sollen dem Herzog gehören, derselbe 
dagegen 3000 Mark Silber als Mitgift seiner Schwester an die Herzöge 
von Baiern zahlen, Schärding und Ried dagegen bei Baiern ver 
bleiben. Der Friede wurde am 18. September 1283 abgeschlossen 
(Lang, Reg., IV., 226).
	        
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