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Ried bis 1248.
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Xlafy dem Berichte der Reichersberger Chronik geschah um das
Jahr 1192 eine unerhörte Verwüstung des Landes. Alle Fürsten waren
uneinig. Ohne Erbarmen verheerten sie ganz Baiern mit Raub und
Brand. Selbst die Kirchen und Klöster waren nicht sicher. Die gott
geheiligten Orte wurden erbrochen oder gar verbrannt, die Altäre ver-
unehrt, die Reliquien der Heiligen, die priesterlichen Gewänder und zum
Unterhalte der Armen bestimmten Gelder geraubt. So thaten sie ohne
Schonung für ein Geschlecht oder Alter nicht allein ihren Feinden,
sondern auch Freunden und Unschuldigen. Im Oktober 1192 zog der
Herzog Lnipold von Oesterreich mit einem großen Heere von Osten her
gegen die beiden Brüder, die Grafen von Ortenberg. Sein Bundes
genosse war der Herzog Berthold von Meranien. Wie ein Sturmwind
oder Gießbach anschwellend, ergossen sich seine Scharen in Baiern. Es
folgte eine gräßliche Verwüstung des Landes. Allenthalben Seufzer und
Thränen der Bedrängten. Menschen lagen an den Straßen in äußerster
Not vor Hunger und Kälte. Sie hatten durch Raub und Brand ihre
Habe verloren. Da erhob sich der Herr, er sandte sein Wort aus und
befreite sie aus der Hand ihrer Unterdrücker. Unter Vermittlung des
Kaisers wurde der Friede zwischen den Fürsten hergestellt. Der Graf
von Bogen, der ärgste Gräuelstifter, welcher böhmisches Kriegsvolk in
das Land gebracht hatte, verfiel in die Reichsacht. So die Chronik von
Reichersberg. Fast das ganze Jahr 1192 dauerten die Fehden. Auf
dem Reichstage zu Regensburg wurde Albert von Bogen nach Apulien
verwiesen. Die Ruhe war hergestellt. Da unternahm Bischof Wolfker
von Passau eine Pilgerfahrt in das heilige Land. Mit vielen Geistlichen
und Rittern verließ er iin Sommer 1197 Passau. Er vereinigte sich
mit dem Heere des Herzogs Friedrich von Oesterreich. Friedrich starb
auf der Rückreise in den Armen des Bischofs. Wolfker kam dagegen
wieder glücklich nach Passau zurück nach einjähriger Abwesenheit. Diese
benützten die Grafen Heinrich und Rapoto von Ortenberg. Sie fielen
mit bewaffneter Hand in das Bistum Passau ein, um Rache zu üben.
Während der Fehde war nämlich Bischof Wolfker auf der Seite der
Herzöge von Oesterreich und Meranien gestanden. Unvermutet kehrte
Wolfker aus Palästina heim. An Kampf und Schlachten noch gewohnt,
griff er rasch zum Schwerte. Er fand am österreichischen und steirischen
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