Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (II. Besonderer Theil)

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kaiserlichen Hofes für alterlebte Bedienstete der Burg und Grafschaft 
Wels. Das einstige Hofspital war das Haus Nr. 80 in der Pfarrgasse 
zu Wels, in welchem die Hofpsründner unter der Aussicht des Ver- 
Walters mit Kost, Kleidung und ärztlicher Hilfe verpflegt wurden. 
Die ursprüngliche Fundation des Welser Hoffpitales wurde 
durch mancherlei Zustistungen vermehrt. Ein vorzüglicher Wolthäter 
dieses Spitales war Mathias Haider, Kanonikus zu Spital und 
Hohenfelder'fcher Beneficiat zu Wels. Derselbe erlegte am 24. August 
1657 aus christlichem Eifer zu besserer Sustentation dieses landes- 
fürstlichen Spitales zu Wels baar 1000 st. als freiwillige Dotation 
und Stiftung mit der ausdrücklichen Bedingung, daß er und nach 
seinem Ableben die nachfolgenden Beneficiaten des .Hohenfelder'schen 
Beneficiums, welches durch Hedwig Hohenfelder, Witwe des Georg 
Hohenfelder, geborne Vurgstaller, am 8. Januar 1503 errichtet wor- 
den war, jedesmal eine des Spitales und Almosens würdige Person, 
es sei Mann oder Weib, vorschlagen und die präsentirten Personen 
ohne weitcrs an- und aufgenommen und mit dem notwendigen Unter- 
halt gleich den andern Pfründnern versehen werden sollen. 
^ Bis 1786 bestand das Weiser Hofspital in seiner stistbrief- 
mäßigen Einrichtung. Mittelst Dekret der Hofkanzlei vom 9. Juni 
1787 wurde nämlich angeordnet, daß auch die auf dem Lande beste- 
henden Spitäler nach den a. h. Directivregeln aufzulassen seien. Nach 
Decret der Regierung zu Linz ddo 22. Juni 1788 wurde die Ver¬ 
steigerung des Welser Hosspitalgebäudes auf den 17. Juli d. I. an- 
geordnet. Hiebei erstand Dr. Johann Baptist Hartmann das .Haus 
und wurde hieraus als Besitzer des vormaligen kaiserlichen Spitales 
Zu Wels bei der Landtafel zu Linz im Einlagbuche der Freihäuser 
Tom. I. Fol. 451 angeschrieben. Der dermalige Besitzer ist Anton 
Barchetti. Hiemit hörte die gemeinsame Verpflegung der Spital-- 
bewohner auf; sie bekamen von nun an ihre Pfründe auf die Hand, 
welche sie wo immer nach Belieben verzehren können. 
Das Präsentationsrecht auf die Pfründen ist auf den Vorstadt- 
Pfarrer in Wels als Hohenfelder'schen Beneficiaten übergegangen '). 
1610 wurden die Gärten des kaiserl. Spitales beim Einfalle 
des Passauer Volkes sehr beschädigt 2). 
Stadt Wels. 
Die ursprüngliche Anlage der Stadt Wels im Mittelalter be- 
stand wahrscheinlich zwischen der Burg und Traungasse; die Umge¬ 
bung der Burg hat heute noch den Namen Altstadt. Die Stadt- 
x) Unterberger nach den städtischen Acten. 
2) Ratsprotokolle 1612, 1615.
	        
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