Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (II. Besonderer Theil)

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Nach dessen Tode besaß das Schloß der Graf von Schallenberg 
durch Kauf, dann der Graf Johann Sigmund Kazianer durch Heirat, 
Sigmund Freiherr von Schiffer, k. k. Unterjägermeister durch Kauf, 
welcher das Schloß ganz neu aufbaute, Graf Johann Ehrenreich von 
Sprinzenstein durch Kauf, Graf Anton Franz Weiffenwolf durch 
Kauf, der kaiferl. General Johann Adam von Mendt durch Kauf, 
1713 Karl Graf von Tiege durch Kauf, 1730 Joseph Simon Graf 
Seeau durch Kauf, 1784 Daniel Adam von Hack, Erbsaß zu Bornimbs, 
1794 Cäsar Heinrich von Luzerne, ehemals französischer Minister, 
welcher am 24. März 1799 hier gestorben ist und zu Wels begraben 
wurde, seine Witwe Maria Adelheid Gräfin von Luzerne, welche aber 
1808 nach Frankreich zurückkehrte, seit 20. September d. I. Dismas 
von Weiderwald, 1814 Franz Penn, dex 1815 einen Theil des Schlosses 
abbrechen ließ und am 11. Juni 1816 die Gründe bis auf 16 Joch 
verkaufte, 1816 Anton Stadler, endlich Anton Hörner Edler von 
Roithberg, alle durch Kauf. 
Zum Schlosse Pernau gehörten Gärten, Wiesen, Ae'cker, Auen, 
Ueberländgrundstücke und einige Untertanen 1). 
Maxlhaide und Seeauhos zu Obernhart. 
Die unfruchtbare Hutweide zwischen Pernau und Marchtrenk, 
mehr als 90 Joch im Flächeninhalte, erwartete seit Jahrhunderten 
arbeitsame Hände, welche die Einöde kultivirt hätten. Das Stift 
Lambach, dem diese Haide gehörte, war zu weit entfernt, um dte 
Cultivirung derselben durchzuführen. Am 26. Januar 1788 verkaufte 
die k. k. Kameral-Hoscommission als Administrationsbehörde _ des 
Stiftes Lambach an Franz Carl von Tausch,^ k. k. Oberwasseraufseher 
und Oberstfischmeister zu Wels, alle diese Gründe sammt dem 
Maxlhaiderhause. Dieses Haus führte seinen Namen von seinem 
Erbauer, dem Abte Maximilian Pagl von Lambach, der in demselben 
auf seinen Reisen nach Linz als ständischer Verordneter öfters Einkehr 
nam, weil es in der Mitte zwischen Linz und Lambach gelegen ist. 
Da aber der Käufer nicht im Stande war, die Bedingungen des 
Kaufes zu erfüllen, nämlich die Urbarmachung des Grundes wegen 
Abgang der nötigen Gebäude zur Maierei in Angriff zu nemen, so 
gab er die Haide sammt dem Maxlhaiderhause wieder käuflich an 
den Grasen Franz Seeau von Würting hintan. 
*) Vgl. Pillwein, Hausruckkr., 437. Unterb erger MS. Hoheneck, II., 414. 
Die Grabinschrift Luzerne's auf dem Friedhofe zu Wels lamet: Hic jacet Caesar 
Henricus de la Luzerne comes de JBeaqueville in Neustria, exercituuin Regis 
Christianissimi legatus generalis tum insulae Sandominicanae gubernator, 
dein rei maritimae Praeses regnique minister, in bello strenue, in administra- 
tionibus juste, in omnibus probe se gessit, ob suam erga Deum regemque 
suum fidelitatem patriae extorris hac in urbe obiit Anno reparatae salutis 
1799 aet. 63. Uxor desolata, moerentes liberi, PP.
	        
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