Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (I. Allgemeiner Theil)

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Von den Gütern Steuern zu entrichten, die sie von ihm zu Lehen 
haben. Am 5. April erthnlte er wiederum den Befehl an die Bür- 
ger von Ens, Linz, Wels, Stehr und Gmunden, an Reinprecht von 
Wallsee von den Gütern, welche von ihm zu Lehen rühren, keine 
Steuer zu geben'). Bald daraus, nämlich am 20. Juni d. I., starb 
Albrecht II. nach kurzer Krankheit zu Wien im 60. Lebensjahre und 
wurde in der Karthause zu Gaming begraben. An ihm verlor 
Österreich einen seiner thätigsten Regenten aus dem Hause Habsburg, 
die Stadt Wels ihren mächtigen Gönner; der Herzog hat nicht allein 
ost in ihren Mauern Hof gehalten, sondern auch die Bürgerschaft, 
der cr sehr gewogen war. mit vielen Privilegien ausgestattet. 
Bei diesem Umstände ist es natürlich, daß Wels und feine Be- 
wohner in den Urkunden immer häufiger auftreten, wie wir aus den 
nachfolgenden geschichtlichen Daten ersehen. 
Rueger Platzinsguet ze der zeiten richter ze Wells reversirte 
am 25. November 1332 „mit der erbern Stat insigel ze Wells" 
den ihm vom Stiste Lambach verliehenen Hos zu Baumgarting -). 
Eberhard von Wallsee, Landrichter in ob der Ens, beurkundete am 
25. März 1333 zu Linz, daß Christina Seisried dem Stifte St. Florian 
den halben Hos an der Wiese zu Grünbrunn gegeben habe, da sie in 
der „offen Schrarm ze We lsu hiezu besugt worden war „von Rittern 
und von Chnehten und von Dienstmann, si moeht ihr Choufaigen 
wol geben, swem si wolt." Unter den Zeugen war der Vlreich der 
fulich von Wels3). Am 28. Oktober 1333 Verschaffte Albert Von 
Pollheim der Kammerei des Gotteshauses Kremsmünster zu ewigem Seel- 
gerät mit doppeltem Dienste das Gut zu Öd in der Pfarre Thalheim, 
das seine Mutter Von Ruedlein dem Mauter in der newstat zu weil? 
gekauft Hatte4). Um 1333 stellte Eberhart Von Wallsee, Hauptmann 
im Lande ob der Ens, dem Stifte St. Florian in der Gerichtsfchranne 
zu Wels einen Gerichtsbrief des Inhaltes aus, daß dessen Zinsgüter 
nur mit der Hand des Propstes verwandelt werden dürfen 5). Unter 
29. September 1335 Verkaufte Ulrich Lauer in der Stadt Wels an 
Heinrich Geumann Güter zu Harlungsberg, Rotelberg und Lehen, die 
er Von den Fürsten zu Österreich innehatte? hienach sollte „«wer vogt 
ze weis ist, anders mit den vorgenannten guten nicht weder vi! 
noch wenich ze schaffen haben nur als vil, ob die gut dehaine an¬ 
sprach begriffen wurden, von swem daz wer, so sol denn der vogt 
ze weis derselben gut vnd des gruntz denn ein gemainer richter 
vnd verhorer an als geuer sein, anders sint im di gut nichtz ge- 
puntenu; die Urkunde wurde ausgefertigt und mithern Ditreichsjnsigel 
>) Pritz, II., 42. Urk. B., VII., 556, 570. 
*) Urk. B., VI., 638. 
8) Ebend., VI., &8. 
4) Ebend., VI., 107. 
• 5) Ebend., VI., 112. 
Mcindl, Geschichte von Wels. 4c.
	        
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