Volltext: Geschichte der Stadt Wels in Oberösterreich (I. Allgemeiner Theil)

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Am 25. Mai 1846 erfolgte die Durchreise der Kaiserin von Ruß- 
land und der Großfürstin Olga. 
Das Jahr 1846 erlangte durch viele Brände in der Umgebung 
eine traurige Berühmtheit. Äm 17. Juni, um 7 Uhr früh, brannte 
nämlich der Feuchtner-Bauer zu Unterschauersberg, um 2 Uhr nach- 
mittag der Kreuzmayr, um 4 Uhr der Scheidlberger und um 9 Uhr 
abends die städtische Kaserne zu Haunoldseck und am 19., um 2 Uhr 
nachmittag, der Bauer Hellinger ab. Am 20., halb 7 Uhr abends, 
schlug der Blitz in den Kirchthurm zu Marchtrenk. An demselben 
Tage, um 7 Uhr abends, giengen der Bauer Gups und um halb 11 Uhr 
der Toislbaner in Flammen auf. Am 21. brannten der Stadel des 
Gupf uud um 2 Uhr nachmittag der Pühringer, am 22., um 8 Uhr 
früh, das Stoiberbauernhäusl und die Stoibermüle, um 8 Uhr abends 
mehrere Realitäten zu Düendorf ab. Diese zahlreichen Brände, die 
offenbar durch einen böswilligen Brandleaer angestiftet wurden, er- 
regten die Aufmerksamkeit der Polizei und oie Wachsamkeit des Bürger- 
corps; es wurden deshalb ununterbrochen bis 5. Juli Streifungen unter- 
nommen. Auch war bis 7. Juli Militär von Linz in Wels, um die Polizei 
und das Bürgercorps zu unterstützen. Vom 16. Juli an folgte aber eine 
neue Reihe von Bränden. An diesem Tage brannte nämlich der Dremel- 
mayr in Schauersberg, am 18. die kleine Feichte, am 19. der Roß- 
lauser und Wagner und am 25. der Stadel des Großlauser ab. Am 
28. Juli gelang es endlich, den Brandleaer in der Person eines 14jähri- 
gen Knaben, den sogenannten Traunlehnerbuben von Steinhaus, zu 
verhaften; derselbe wurde nach Wels gebracht und am 20. August 
an die Stadt- und Landrechte nach Linz abgeliefert. 
Am 28. August, um 7 Uhr srüh, rückte die Oberst-Division von 
Lichtenstein-Chevauxlegers in das Lager von Wien ab, kam aber am 
14. October wieder nach Wels zurück. 
Am 23. December brannte der Stadtpsarr-Zehentstadel sammt 
dem Getreide, die Scheune des Alexander Vogl mit vielem Brennholze 
uud das Kollechner'sche Gärtnerhaus in der Vorstadt — St. Georgen- 
Gasse — ab. 
Unter diesen Ereignissen meist localer Natur kam das denkwürdige 
Jahr 1848. Die mehrerwähnten Begebenheiten dieses und der fol¬ 
genden Jahre bis in die neueste Zeit werden im nächsten Abschnitte 
behandelt werden. 
Wels von 1848 bis in die neueste Zeit. 
Die Revolution in Italien hatte einige Trnppendislocirungen 
zur Folge, die auch die Stadt Wels betrafen. Am 18. Februar 
marfchirte das Landwehrbataillon Hrabofsky nach Salzburg ab; am 
2. März der Stab der Lichtenstein-Chevauxlegers nach Italien, Am 
13. März passirte das bisher in Linz gelegene Jnsanterie-Regiment
	        
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