Volltext: 1. Lfg. (1. Band / 1864)

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wurde die Göttin Jsidi verehrt. Sie hielten bei ihren Unterneh¬ 
mungen sehr viel auf den Neumond. In der Elster und in der 
Krähe glaubten sie Hause eine Hexe. Sie scheuten die schwarzen Vögel, 
weil sie Unglück bedeuten. Sie beobachteten den Flug der Vögel 
als Wahrzeichen, das Begegnen eines alten Weibes, das Wiehern 
der Rosse als gute und böse Zeichen, die einem Unternehmen günstig 
waren oder nicht. Mit dem Nord - oder Johannisfeuer trieben 
sie den größten Aberglauben. Sie meinten, das Springen über das 
Feuer sollte vom Fieber befreien. Sie kochten daher Wurzeln und 
Kräuter, welche die Gesundheit sichern sollten. Sie trugen zau¬ 
berische Amullete von Holz oder Pergament, worauf unverständ¬ 
liche Figuren gezeichnet waren. Sie glaubten an Hexen und 
Beschwörungen. 
Die christliche Religion. 
Als die hehre Christuslehre in dem weiten Reiche der Römer 
immer mehr und mehr Eingang sand, konnte es nicht ausbleiben, daß 
selbe auch in unserm Lande, welches ebenfalls bis zum Jahre 476 nach 
Ehristi Geburt von den Römern besetzt blieb, immer mehr Anhänger 
fand. Es ist kein Zweifel, daß unter den römischen Soldaten 
und Kolonisten in dieser Gegend viele Christen waren, und ihre 
Umgebungen zum Christenthume bekehrten. Wir entnehmen dem 
unter den Auspizien des Churfürsten von Baiern 1673 erschienenen 
Atlantis, daß schon um das Jahr Christi 100 der heilige Lau¬ 
rentius — nicht jener Blutzeuge, sondern ein Jünger des heiligen 
Marei — den heidnischen Baiern das Evangelium gepredigt hat. 
Der römische Hauptmann Florianus, rin Christ in Lorch, fand 
303 den Martyrertod durch den Landpfleger Aequilano. 
Unter Constantin dem Großen 337 wurden die Tempel der 
Heiden geschlossen. Er errichtete herrliche Tempel Christo zn Ehren 
sowohl am Grabmale, am Geburtsorte, als am Oelberge. Als 
der Grund zu Letzterem _ gegraben wurde, fand man das heilige 
Kreuz Christi. Constantin ließ einen Nagel daraus an den Zaum 
seines Pferdes, den andern an seinen Helm richten. (Ambrosius 
oration de abitu Theodosii) Die Perser eroberten 610 Hern-
	        
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